Lernen von den Bäumen
Für seine Ansprache an der Livenet-Jubiläumsfeier bringt Thomas Härry eine Eiche mit. Diese ist ein halbes Jahr alt und passt in einen faustgrossen Blumentopf – in 25 Jahren wird sie ungefähr 12 Meter hoch sein. Genauso sei Livenet in 25 Jahren von einem kleinen Pflänzchen zu beachtlicher Grösse angewachsen. «In der christlichen Medienlandschaft der Schweiz kommt man an Livenet inzwischen nicht mehr vorbei.»
Bäume sind ein grosses Thema in der Bibel
Die Bibel nimmt mehr als 1'000-mal Bezug zu Bäumen. Bereits im Garten Eden sei von Bäumen die Rede, Jesus starb an einem Baum (Kreuz und Holz) und am Ende der Offenbarung stehen wieder Bäume. «Dort heisst es, dass die Blätter der Bäume den Menschen Heilung schenken.» Und dazwischen vergleicht Gott die Menschen mit Bäumen, wobei er sich primär für die Frucht interessiert. «Entweder ist ein Baum gut und dann ist auch seine Frucht gut. Oder ein Baum ist faul und dann ist auch seine Frucht faul.» Jesus sagte: «Du erkennst den Baum an seiner Frucht.»
Bei Organisationen sei es wie bei Bäumen: Oft merke man sehr spät, dass etwas faul ist. Anhand von Kindheitserfahrungen, bei welchen Thomas mit seinem Vater im Wald Bäume fällte, zeigt er auf, dass der Zustand von Bäumen an kleinen, für den Laien unscheinbaren Dingen, erkannt werden kann. «Was braucht es denn, dass ein Baum gesund ist? Dass ein Mensch gesund ist? Oder dass eine Organisation wie Livenet gesund ist und gute Früchte bringt?» Dieser Frage geht Thomas in seiner Rede nach.
Das Wesentliche geschieht nur mit Gott
Ein Baum lebt von Licht, Wasser und Nährstoffen. Diese kann sich der Baum nicht selbst zuführen. Genauso braucht ein Mensch oder eine Organisation Gottes Wirken. «Wir brauchen eine Verbindung mit Gott, damit etwas möglich wird, was sonst nicht möglich wäre.» Es sei sogar so, dass nichts, dass in dieser Welt und darüber hinaus Bestand hat, ohne Gott möglich ist. «Das müssen wir uns immer wieder in Erinnerung rufen.»
Konkret ermutigt Thomas die Zuhörer und auch die Organisation Livenet, Ideen und Pläne vor Gott zu bringen und sich dabei bewusst zu sein, dass jegliches Unterfangen, welches nicht von Gott selbst getragen wird, letztlich fruchtlos sein wird.
«Gott ist kein Fan von immer mehr»
«Ein Baum braucht Freiraum und wir Menschen haben das gleiche Bedürfnis: Wir brauchen Freiraum, um uns gut entwickeln zu können.» Wer ständig eingeschränkt, korrigiert und kleingehalten wird, lebt in einem ungesunden Umfeld. Genauso schädlich sei aber auch Stress. «Stress raubt dir den Atem» und dies sei ebenfalls einengend. Deshalb brauche man Freiräume, gleichzeitig aber auch gute Strukturen. In Bezug auf Livenet und Stress sagt er: «Ihr müsst in unserer schnelllebigen Medienlandschaft darauf achten, dass der Stress euch nicht auffrisst.» Immer sieht man etwas, das noch getan werden könnte und man findet gute Gründe, es auch zu tun; denn schliesslich geht es ja um Gott und sein Reich. «Aber Gott ist kein Fan von immer mehr.» Das gelte sowohl für uns persönlich, wie auch für Organisationen. An dieser Stelle zitiert Thomas Corrie ten Boom, die einmal sagte: «Wen der Teufel nicht bremsen kann, den jagt er vor sich her.»
Gute Nahrung
Ein Baum braucht Nahrung – genauso wie Menschen. «Hast du dir schon einmal überlegt, welche Art Nahrung dein Herz braucht, damit es dir gut geht?» Eine Flut von Müll, welche durch eine riesige Medienflut transportiert wird, sei es sicher nicht. «Etwas vom Besten, was du deinem Herz geben kannst, sind Worte aus der Bibel.» Bibelworte, die wir tief in unser Herz eindringen lassen. Doch auch ein gutes Buch oder künstlerische Beiträge können gut tun. Thomas würdigt die verbreiteten Inhalte von Livenet, die er als ausgewogen und gesund beschreibt. «Macht weiter so!»
Verbunden mit anderen
Bäume können nicht überleben ohne Verbundenheit mit einem grösseren System. So brauche es beispielweise einen von Pilzen übersäten Waldboden, damit Bäume sich gut ernähren können. «Unter dem Boden ernähren sie sich gegenseitig.» Genauso sei es bei Menschen: «Alleine kommen wir nicht weit.» Wir brauchen Menschen, um das zu tun, was wir auf dem Herzen haben. Und Menschen brauchen uns, um sie in ihren Anliegen zu unterstützen.
Sehen sie sich hier die vollständige Jubiläums-Rede von Thomas Härry an:
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Datum: 22.06.2025
Autor:
Markus Richner-Mai
Quelle:
Livenet