Der Verfasser Der Weg von Jesus beginnt nicht erst im Stall von Bethlehem. Dort tritt Jesus zwar ins Tageslicht der Weltgeschichte, aber als "Wort" war er bereits von allen Anfängen an "bei Gott". Auch bei der Erschaffung der Welt war Jesus dabei. Nun setzt zu Weihnachten das Unerwartete ein: Der Himmel kommt in Jesus zur Erde. Die göttliche Welt bricht in unsere Welt hinein. Wo Egoismus, Gottesfeindschaft und Lieblosigkeit regieren, strahlt nun das "Licht", das Jesus heisst. Dieses Licht setzt sich nicht automatisch durch, sondern will "ergriffen" werden. Es wartet auf unser Vertrauen. Dieses Licht will zu jedem Menschen hinstrahlen. So kommt Gott zu uns. Wohl uns, wenn wir uns in der Weihnachtszeit von diesem Licht neu erfassen und bescheinen lassen! Etwas Besseres kann uns nicht passieren.Das Evangelium nach Johannes
Der Verfasser des Evangeliums war Augenzeuge Jesu (1,4) und nennt sich "den Jünger, den Jesus liebt hatte" (13,23; 19,26; 20,2; 21,7.20). Schon die frühchristliche Tradition geht davon aus, dass der Apostel Johannes das Evangelium vermutlich in hohem Alter in Ephesus verfasst hat.
Ziel
"Diese Zeichen sind aufgeschrieben worden, damit ihr glaubt, dass Jesus der Messias , der Sohn Gottes ist, und damit ihr als Glaubende in seinem Namen Leben habt (20,31).
Das Evangelium will also bezeugen, dass der geschichtliche Jesus menschliches und göttliches Wesen in unfassbarer Einheit verkörpert. Wer ihm vertraut, empfängt dadurch keine Theorie, sondern das Heil als Leben aus und in Gott.
Aufbau
In der bekenntnishaften Vorschau (1,1-18) wird Jesus "das Wort" genannt, das "Fleisch wurde", d.h. in seinem Erdenleben wird Gott selbst sichtbar. Aber seine Herrlichkeit erkennen nur die, welche ihn "aufnehmen" (1,12). Das "Wort" bewirkt Scheidung. Drei Hauptteile zeichnen sich ab. 1. Jesus offenbart seine Herrlichkeit in Worten und Wundern, die als "Zeichen" auf ihn als das grösste Wunder hindeuten (1,35-12,50). Aber seine Offenbarung vor der Welt begegnet wachsendem Unglauben. 2. Die Offenbarung seiner Herrlichkeit vor den Jüngern (Kap. 13-17; Abschiedsreden, Hohepriesterliches Gebet). 3. Die Offenbarung seiner Herrlichkeit in seinem Tode am Kreuz und in seiner Auferstehung (Kap. 18-21).
Eigenart
In Einzelgesprächen (Kap. 3 und 4), Kampfreden (Kap. 5; 7; 8; 10) und den Abschiedsreden (Kap. 13-16) wird immer wieder gezeigt, wer Jesus kraft seiner ewigen Herkunft und göttlichen Sendung ist und was er als Heilsgabe Gottes anzubieten hat. Im Selbstzeugnis offenbart er den Vater, der in ihm ist und in dem er ist. Darum sagt er die bekannten "Ich-bin"-Worte, die die Absolutheit seiner Offenbarungsvollmacht aussprechen (6,35; 8,12; 10,14; 11,25; 14,6). Er ist nicht bloss ein Prophet, sondern der "Heiland der Welt" (4,42).
Die ganz andere Weihnachtsgeschichte (Johannes 1,1-5)
"Das Licht scheint in der Finsternis, und die Finsternis hat's nicht ergriffen." (Johannes 1,5)
Datum: 27.12.2005
Autor: Termine mit Gott
Quelle: Brunnen Verlag Schweiz