Portugal: «Öko-Kirchen» mit Umwelt-Zertifikat
In Portugal stellten christliche Leiter verschiedener Konfessionen am 25. Oktober eine «Bewegung» vor, die darauf abzielt, Kirchengebäude nachhaltiger zu gestalten. «Eco Igrejas Portugal» möchte durch Anpassungen in Tausenden von christlichen Gotteshäusern einen Wandel in den evangelikalen, katholischen und protestantischen Kirchen und Gemeinden des Landes anstossen.
In einem Gespräch mit der Agentur Evangelical Focus erklärt Luis Calaim, einer der Initiatoren des Projekts, wie Kirchen die Sorge um die Schöpfung mit ihrer Lehre aus der Bibel verbinden und an «Veränderungen für eine nachhaltigere und umweltfreundlichere Kirche» arbeiten könnten. Dazu gehörten etwa die «Installation von Sonnenkollektoren, der Austausch von Fenstern, der Bau von Fahrradabstellplätzen» und viele andere Massnahmen.
Laut den Initiatoren wird das Projekt ausdrücklich vom Präsidenten der Republik, Marcelo Rebelo de Sousa, unterstützt. Der finanzielle Beitrag von Regierungsseite für die ökologische Umgestaltung von Kirchengebäuden sei noch abzuklären.
Schulung und erste Pilotphase
Die neu aufgeschaltete Website von Eco Igrejas Portugal will die Bemühungen der Kirchen zur Verringerung ihrer Umweltbelastung bekannt machen. Die Seite bietet unter anderem Schulungsressourcen mit Experten für Ökologie an.
Zwischen Oktober und Dezember 2025 ist eine erste Pilotphase mit Gruppen eingeladener Kirchen in allen Regionen Portugals geplant. Das Ziel ist, die Öko-Kirchen-Bewegung ab 2026 für alle Gemeinden zu öffnen. Interessierte können ein Zertifikat erhalten, dass den Glaubensgemeinschaften bescheinigt, «die Kriterien in den Bereichen Nachhaltigkeit, Energieeffizienz, Ressourcenmanagement und Minimierung der Umweltbelastung» zu erfüllen.
Öko-Kirchen sind bereits im Vereinigten Königreich und in Frankreich von dem internationalen Netzwerk christlicher Umweltschutzorganisationen A Rocha bekannt gemacht und gefördert worden. In Portugal arbeiten die Portugiesische Evangelische Allianz, der Portugiesische Rat der christlichen Kirchen, die Portugiesische Bischofskonferenz (Katholische Kirche) und «Rede Cuidar da Casa Comun» an diesem Projekt.
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Datum: 05.11.2025
Autor:
Reinhold Scharnowski
Quelle:
Evangelical Focus / ergänzte Übersetzung: Livenet