Persische Kirchen blühen auf
Aktuell sind über 600 aktive persische Christen in den Niederlanden Teil offizieller oder auch inoffizieller Gemeinden. Sie feiern Gottesdienste auf Farsi, ihrer Muttersprache, und nehmen die Botschaft des Evangeliums mit grossem Mut und viel Freude an.
Eine Bewegung, die immer grösser wird
Pastor Mohssen Shekaripour leitet eine dieser besonderen Gemeinden, die «Seven Ministries» in Eindhoven. Jeden Sonntag kommen dort 120 bis 150 Menschen in ihrem Kirchengebäude zusammen – einer früheren evangelischen Kirche, die sie sich heute mit anderen Gemeinden teilen. «Wir sind keiner bestimmten Konfession verbunden», erklärt Pastor Shekaripour. «Wir sehen uns als eine Gemeinschaftskirche, die allen Farsi sprechenden Gläubigen offensteht.»
Seven Ministries feiert nicht nur alle zwei Monate Gottesdienste in Eindhoven und Rotterdam, sondern überträgt diese auch live ins Internet. So können Gläubige in ganz Europa und im Nahen Osten dabei sein. Was klein in Hauskirchen begann, ist nun ein weltweites Netzwerk mit bis zu 2‘500 Anhängern. Fast 50 Mitglieder werden online zu zukünftigen Pastoren ausgebildet.
Ein Glaube, der Mut erfordert
Für viele persische Gläubige bedeutet die Entscheidung für Christus ein grosses Risiko. Im Iran und in Afghanistan ist es ein Verbrechen, vom Islam zum Christentum zu wechseln. Eine Taufe kann dort Gefängnis oder Schlimmeres bedeuten. Doch der Ruf Christi ist stärker als jede Angst.
«Wir sprechen regelmässig mit den Leitern von Hauskirchen in Afghanistan, wann immer das Internet es zulässt», erzählt Pastor Shekaripour. «Sie riskieren Verhaftung oder sogar die Todesstrafe, wenn die Taliban sie entdecken. Trotzdem ist ihr Glaube unerschütterlich.»
Wenn eine Regionalkonferenz nahe der iranischen Grenze vorbereitet wird, gibt es strenge Sicherheitsvorkehrungen. Die Teilnehmer bekommen Decknamen und reisen getrennt an. «Wir möchten sie beschützen, sogar voreinander», sagt Delshad Shirwany, der Koordinator des Dienstes. «Niemand kennt ihre echten Namen – nur ihre Pseudonyme.»
Erweckung in der Fremde
Ein grosser Teil dieses sichtbaren Wachstums findet in Europa statt. Hier müssen sich die Konvertiten nicht mehr verstecken. «Manche Menschen fahren stundenlang, um einen Gottesdienst zu besuchen», berichtet Shirwany. Auch in Städten wie Amsterdam, Almere und Zwolle haben sich andere persischsprachige Gemeinden gebildet. Jugendprogramme, Bibelstunden, Schulungen für Gläubige und kulturelle Treffen mit persischem Essen und Musik stärken die Gemeinschaft enorm.
Pastor Shekaripour, der selbst früher Untergrundkirchen im Iran leitete, erinnert sich an einen klaren Ruf Gottes: «Verlass das Land, baue die Kirche auf.» Als er in den Niederlanden ankam, begann er trotz Drohungen und Widerständen in Asylzentren das Evangelium zu verbreiten. «Selbst jene, die zuerst wütend über die Botschaft Jesu waren, kamen später zum Glauben.»
Auch heute nimmt die Gemeinde weiterhin neue Gläubige auf. Am Palmsonntag wurden sieben Menschen in einem kleinen Becken in der Kirche in Eindhoven getauft. «Letztes Jahr haben wir auch 22 Menschen in einem gemieteten Schwimmbad getauft», erzählt Shirwany. «Wegen der Kosten und des Aufwands verteilen wir die Taufen jetzt über das ganze Jahr.»
Unterstützung für Verfolgte
Seven Ministries unterstützt verfolgte Gläubige auch finanziell und geistlich durch vertrauenswürdige Kontakte. «Das ist unsere Berufung als internationale Kirche», sagt Pastor Shekaripour. «Wir müssen denen beistehen, die wegen ihres Glaubens leiden.»
Besucher aus dem Iran, die zur Taufe in die Niederlande kommen, werden diskret empfangen. «In ihrem Heimatland wäre dieser Schritt strafbar», erklärt Shirwany. «Hier können sie ihren Glauben in Freiheit bekennen.»
Gottes Plan für den Iran
Trotz aller Schwierigkeiten sieht Pastor Shekaripour Gottes Handeln in der Zerstreuung des iranischen Volkes. Er verweist auf Jeremia 49, eine alte Prophezeiung über Elam, der frühere Iran: «Aber in der letzten Zeit will ich das Geschick Elams wieder wenden, spricht der HERR.» (Jeremia Kapitel 49, Vers 39). «Das Land ist wie ein Samenkorn», sagt er, «bereit, gepflanzt zu werden.
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Datum: 29.09.2025
Quelle:
Joel News