Hauskirchen-Pastoren dürfen nicht mehr predigen

Seit August unterdrücken die Behörden alle religiösen Aktivitäten nicht registrierter Hauskirchen, die nicht von der kommunistischen Partei genehmigt sind.

Laut «International Christian Concern» haben die vietnamesischen Behörden seit August die Überwachung von Christen deutlich verschärft. Der Druck steht im Zusammenhang mit dem Internationalen Gedenktag für Opfer von gewaltsamer, religiöser Verfolgung, an dem mehrere Hauskirchen der Provinz Dak Lak teilgenommen hatten.

Verhaftungen von Pastoren

Nun wurden vietnamesische Pastoren und Evangelisten in ihren Wohnungen verhört, darunter auch der Evangelist Y Hem Mlô von der «Good News Mission Church». Die Polizei warf ihm vor, einen Gottesdienst mit rund dreissig Teilnehmenden abgehalten zu haben, und untersagte ihm daraufhin jede Form religiöser Zusammenkünfte.

Einer der Beamten begründete das Verbot mit den Worten, die Regierung habe keine Genehmigung erteilt: «Die Regierung hat den Gläubigen der ‘Good News Mission Church’ nicht erlaubt, sich in ihrem Haus zum Gebet zu versammeln.»

Christen gelten als unpatriotisch

Nach Angaben der US-Kommission für internationale Religionsfreiheit werden christliche Angehörige ethnischer Minderheiten wie die Hmong und die Montagnards nicht nur benachteiligt, sondern auch systematisch entrechtet. Bereits 2019 wurden rund 10’000 Menschen dieser beiden Gemeinschaften wegen ihres christlichen Glaubens von medizinischer Versorgung, Bildung und administrativen Diensten ausgeschlossen.

Im Weltverfolgungsindex 2025 von Open Doors belegt Vietnam Rang 44. Für die kommunistische Regierung gelten Christen als «unpatriotisch» – entsprechend werden sie überwacht und diskriminiert. Von den 99,5 Millionen Einwohnern Vietnams sind rund 9,8 Millionen Christen.

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