Leben teilen

33 christliche Bewegungen gemeinsam unterwegs

Bewegungen und Gemeinschaften sind nicht Selbstversorger und dürfen sich nicht selbst genügen, sonst sind sie genauso der Gefahr der Vereinzelung ausgesetzt wie andere Gruppierungen. Sie haben dann Zukunft, wenn sie ihr Leben teilen und eine Gemeinschaft von Gemeinschaften werden. Das ist das Fazit des zweitägigen Treffens von 33 Gemeinschaften aus der katholischen und reformierten Kirche sowie aus Freikirchen am 20. und 21. November in Montmirail (Neuchâtel).
Vertreter von 33 Gemeinschaften aus der katholischen und reformierten Kirche sowie aus Freikirchen trafen sich in Montmirail.
Vom Zentrum Montmirail der Herrnhuter strahlten schon im 18. Jahrhundert Erneuerungsimpulse aus.
Jesus ist das Bindeglied: Peter Dettwiler.

Die Gesellschaft ist müde und ausgebrannt. Können die Kirchen in der Gesellschaft belebend wirken? Nein, sagen viele, denn die Kirchen sind oft selber müde und ausgebrannt. Doch, sagen andere, Belebung und Erneuerung ist möglich. Ja, sagen christliche Gemeinschaften und Bewegungen, auch in der Schweiz ist Belebung und Erneuerung möglich.

Viele Farben

Eine vielfarbige Mischung von Gemeinschaften und Bewegungen traf sich in Montmirail, dem Zuhause der evangelisch-reformierten "Communauté Don Camillo": Bibellesebünde und Diakonissengemeinschaften, evangelisch-reformierte Kommunitäten und katholische Ordensgemeinschaften, landeskirchliche und freikirchliche Organisationen, ökumenische und charismatische, deutsch-, französisch- und italienischsprachige, diakonische und missionarische Bewegungen.

Sie alle unter einen Hut bringen ist nicht einfach. Immerhin ist es nicht das erste Mal, dass sie sich treffen. In der Schweiz fanden in den letzten Jahren Begegnungen in Baar und Montmirail statt. Sie sollen – das einer der Beschlüsse - weiterhin und nun regelmässig stattfinden.

Jesus ist Bindeglied

Das Johannesevangelium wurde in mehreren Referaten zitiert. „Ein neues Gebot gebe ich euch: Liebt einander! Wie ich euch geliebt habe, so sollt auch ihr einander lieben“ (Die Bibel, Johannes, Kapitel 13, Vers 34). Heute sagt Jesus das auch den Gemeinschaften und Bewegungen. Der Zürcher Pfarrer Peter Dettwiler, als Reformierter Mitglied der heute ökumenisch ausgerichteten Fokolar-Bewegung, unterstrich die Wichtigkeit dieses Jesuswortes für das Miteinander christlicher Gemeinschaften und Bewegungen. Jesus selbst, als die Liebe in Person, sei das Bindeglied dieses Miteinanders.

Wegstationen dieses Miteinanders wurden an der Tagung herausgearbeitet:
-die Familie von Nazareth als Abbild des dreieiniges Gottes, der selber Gemeinschaft ist
-sich als Gemeinschaften gegenseitig den Glauben nicht absprechen, sondern neugierig die anderen auf dem Weg wahrnehmen
-das „Miteinander“ nicht zum Ziel machen, sondern als Mittel zum Ziel, welches Jesus Christus selber ist
-das Charisma jeder Bewegung und Gemeinschaft entdecken und diesem treu bleiben. Ein solches Charisma gewinnt Konturen in der Begegnung mit anderen Gemeinschaften und Bewegungen.

Nächste Treffen

Die Verantwortlichen planen weitere Zusammenkünfte: für die Schweiz in Baar/Zug 2009 und in Montmirail/Neuchâtel 2010 und dann möglicherweise in Stuttgart im Jahr 2011, zusammen mit Gemeinschaften aus ganz Europa. Darüber diskutierte auch das internationale Leitungskomitee des „Miteinander der Bewegungen“ am Dienstag, 25. November in Baar bei Zug.

Autorin: Beatrix Ledergerber, Bearbeitung: Livenet
Quelle: Fokolar-Bewegung Schweiz

Datum: 26.11.2008

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