Kliniken melden sich

Fragezeichen bei Trans-Behandlungen bei Teenagern

Therapiesession mit Teenagern (Symbolbild)
Betroffene, die ihre Entscheidung bereuten, wurden lange vom «Web-Mob» niedergeschrien. Nun melden sich Kliniken und Forscher: «Das Gesundheitswesen sollte keine Interventionen anbieten, von denen wir nicht wissen, ob sie sicher und nützlich sind.»

«Medizinische und psychiatrische Gremien aus Europa achten auf Studien und Aussagen von Betroffenen, welche die Wirkung von Operationen und Hormontherapien widerlegen. Wir hören immer mehr Geschichten von Menschen, die den Schritt bereuen», sagt Lilly Park, Professorin für biblische Seelsorge am «Southwestern Baptist Theological Seminary» in Texas, USA.

In den beiden letzten Jahrzehnten erfolgte eine Welle von Gesetzen, welche eine sogenannte «geschlechtsangleichende Betreuung» für Minderjährige vorsahen. Norwegen, Finnland, Schweden und das Vereinigte Königreich gehören zu den europäischen Ländern, die nun bei hormonellen und chirurgischen Eingriffen bei Kindern, die mit ihrer Geschlechtsidentität kämpfen, einen Rückzieher gemacht haben.

Richtlinien überarbeiten

In Norwegen empfahl die staatliche Untersuchungskommission für das Gesundheitswesen, die gesetzlichen Richtlinien zu überarbeiten, um Hormontherapien bei Jugendlichen sowie Geschlechtsumwandlungen, die nicht durch ausreichende medizinische Beweise gestützt sind, als experimentell zu definieren.

Die finnischen Gesundheitsbehörden führten eine systematische Evidenz-Überprüfung durch. Dabei kamen sie zum Schluss, dass es kaum gesichert sei, dass Hormonbehandlungen Minderjährigen, die ihre Geschlechtsidentität in Frage stellen, wirklich helfen. In der Folge schränkte Finnland den Zugang zur Hormontherapie für Jugendliche ein.

In Schweden erklärte die Nationale Behörde für Gesundheit und Wohlfahrt der Regierung bereits im vergangenen Jahr, dass Hormonbehandlungen für Minderjährige «im Rahmen eines Forschungskontextes» und «nur in Ausnahmefällen» angeboten werden sollten. Auch das Vereinigte Königreich überprüft gegenwärtig entsprechende Behandlungen.

Wirkung klein, Schaden gross

Das Vereinigte Königreich führt eine laufende Überprüfung der Behandlung von Geschlechtsdysphorie für Minderjährige durch. Hierdurch wurden bei einigen Teenagern, die eine Geschlechtsumwandlung anstreben, hormonelle und chirurgische Behandlungen ausgesetzt.

Nun schrieben 21 Kliniken und Forscher aus neun europäischen Ländern dem «Wall Street Journal». In ihrem Brief halten sie fest, dass «jede systematische Evidenz-Überprüfung zeigt, dass der Nutzen hormoneller Interventionen für die psychische Gesundheit Minderjähriger niedrig bis sehr niedrig ist. Im Gegensatz dazu sind die Risiken erheblich und umfassen Sterilität, lebenslange Abhängigkeit von Medikamenten und die Möglichkeit, diese Entscheidung zu bedauern. Aus diesem Grund empfehlen immer mehr europäische Länder und internationale Berufsverbände Psychotherapie anstelle von Hormonen und Operationen als erste Behandlungsoption für Jugendliche, die sich bezüglich ihres Geschlechts unsicher sind.»

Bedauerliche Politisierung

Darüber hinaus «gibt es keine zuverlässigen Beweise dafür, dass die hormonelle Umstellung eine wirksame Massnahme zur Suizidprävention ist», so die europäischen Experten. Sie nannten die «Politisierung der Transgender-Gesundheitsversorgung» in den Vereinigten Staaten «bedauerlich». Sie forderten die US-Politiker auf, der Wissenschaft zu folgen.

«Das Gesundheitswesen sollte keine Interventionen anbieten, von denen wir nicht wissen, dass sie sicher und nützlich sind», so Mikael Landén, Professor und Chefarzt an der Universität Göteborg in Schweden, gegenüber «U.S. News and World Report». «Aufgrund des Mangels an Beweisen ist klar, dass ein konservativer Ansatz gerechtfertigt ist.»

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Datum: 01.09.2023
Autor: David Roach / Daniel Gerber
Quelle: Baptist Press / gekürzte Übersetzung: Livenet

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