«Unser Vater» bekannter als «Star Wars»
Mehr als 2’000 Menschen im Vereinigten Königreich wurden gebeten, sieben berühmte Zitate aus Literatur, Geschichte und Popkultur ihrer Quelle zuzuordnen – darunter auch den Satzteil «Unser tägliches Brot gib uns heute».
Zu den literarischen Zitaten zählten «Sein oder Nichtsein» aus Shakespeares «Hamlet» sowie der berühmte erste Satz aus Dickens’ «Eine Geschichte aus zwei Städten»: «Es war die beste aller Zeiten, es war die schlimmste aller Zeiten.»
Auch Churchill und «You’ll Never Walk Alone» in Umfrage
Aus der britischen Geschichte stammte das Zitat: «Noch nie haben so viele so wenigen so viel zu verdanken gehabt» – Churchills bewegende Worte vor dem Unterhaus im August 1940 während der Luftschlacht um England.
Bekannte Liedzeilen, die zur Auswahl standen, waren unter anderem “You'll Never Walk Alone», ein Hit von «Gerry and the Pacemakers» und Hymne des FC Liverpool – sowie «Happy and glorious / Long to reign over us» aus der britischen Nationalhymne «God Save the King».
Aus der Welt des Films sollten die Teilnehmenden erkennen, ob sie den Satz «May the force be with you» aus «Star Wars» zuordnen konnten.
«Unser Vater» am besten erkannt
Insgesamt wurde der Satz aus dem «Unser Vater» von den meisten Befragten richtig erkannt (80,3%), knapp vor Star Wars (79,9%). Dahinter folgten Shakespeares «Sein oder Nichtsein» (73%), die Zeile aus der Nationalhymne (63%), Churchills Zitat (61%) und «You'll Never Walk Alone» (58%). Nur 38 Prozent ordneten den ersten Satz aus Dickens’ Roman korrekt zu.
Im zweiten Teil der Umfrage wurde den Teilnehmenden der vollständige Wortlaut des «Unser Vater» vorgelegt und sie sollten jene Zeilen auswählen, die sie als besonders bedeutungsvoll empfanden. Am häufigsten wurde dabei «…und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unseren Schuldigern» genannt.
Die meisten kennen es
Insgesamt gaben 89 Prozent der Befragten an, das «Unser Vater» bereits gehört zu haben – bei bekennenden Christen lag dieser Wert bei 95 Prozent, aber auch 88 Prozent der konfessionslosen Teilnehmenden kannten das Gebet. 89 Prozent sagten, sie hätten das «Unser Vater» bereits gebetet; 58 Prozent gaben an, dies auch im Alltag zu tun.
Der Erzbischof von York, Stephen Cottrell, leitet derzeit eine Veranstaltungsreihe mit dem Titel «Lord’s Prayer Tour», bei der Tausende Menschen in Kirchen und Kathedralen im Norden Englands zusammenkommen; dies ist Teil seiner Initiative «Faith in the North». Er sagte zur Umfrage: «Diese Ergebnisse spiegeln das wider, was wir im Rahmen von ‘Faith in the North’ immer wieder hören: Das ‘Unser Vater’ spricht Menschen aller Glaubensrichtungen – oder auch ohne religiösen Hintergrund – an.»
Es ist auch heute relevant
«Obwohl es uralt ist, haben seine Worte bis heute Relevanz. In einer Welt voller Wandel und Unsicherheit bietet das ‘Unser Vater’ einen festen Halt, vielleicht mehr denn je», so Stephen Cottrell.
«Zeilen wie ‘Unser tägliches Brot gib uns heute’ sprechen eindringlich die Herausforderungen unserer Zeit an: Sie mahnen uns zu genüglichem Leben statt Überfluss und dazu, neu darüber nachzudenken, was ‘genug’ wirklich bedeutet.»
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