Angriffe in Nigeria

25 Christen an einem Abend getötet

Die Christen in Nigeria sind nicht sicher
Am Sonntagabend, dem 1. Juni 2025, kam es im zentralnigerianischen Bundesstaat Benue zu brutalen Übergriffen: Bewaffnete töteten mindestens 25 Menschen in zwei getrennten Angriffen.

Bereits einen Monat zuvor waren im Nordosten Nigerias 42 Christen von Fulani-Extremisten ermordet worden. Diese wiederholten Gewalttaten unterstreichen die anhaltende Bedrohung christlicher Gemeinschaften in der Region.

Wie die Nachrichtenagentur AFP berichtet, starben bei den Angriffen auf die Dörfer Ankpali und Naka insgesamt 25 Menschen. Adam Ochega, ein lokaler Regierungsvertreter, erklärte, in Ankpali seien 14 Personen getötet und mehrere weitere verletzt worden. In Naka wurden laut dem Lokalbeamten Ormin Victor elf Leichen entdeckt, fünf Menschen erlitten Verletzungen.

Übergriffe geschehen seit Jahren

Die Organisation «International Christian Concern» spricht sogar von mindestens 43 Todesopfern. Die Angriffe sollen gegen 19 Uhr von bewaffneten Männern durchgeführt worden sein, die der Volksgruppe der Fulani zugerechnet werden.

Benue ist seit Jahren Schauplatz eines wiederkehrenden Konflikts zwischen muslimischen Fulani-Hirten und überwiegend christlichen sesshaften Bauern – ein Konflikt, der die Region besonders hart trifft.

Langjährige Agenda

Auch im Bundesstaat Taraba im Nordosten Nigerias kam es am 24. Mai zu ähnlichen Gewaltausbrüchen. Fulani überfielen dort drei Dörfer, zerstörten zahlreiche Häuser, töteten 42 Menschen und zwangen Hunderte zur Flucht, berichtet «Morning Star News».

Die Fulani, mehrheitlich Muslime, verfolgen laut der «All-Party Parliamentary Group for International Freedom of Religion or Belief» (APPG) «eine Strategie, die der von Boko Haram und dem Islamischen Staat ähnelt», und zielten gezielt auf Christen und christliche Symbole. Das geht aus einem Bericht der Gruppe aus dem Jahr 2020 hervor.

Unsicherheiten auch im Süden

Nigeria steht auf Platz 7 des Weltverfolgungsindex von «Open Doors». Dort heisst es: «Christen werden im Norden weiterhin brutal angegriffen, während Gewalt und Unsicherheit zunehmend auch den Süden des Landes erfassen.»

Und weiter: «Christen werden ermordet, verstümmelt, entführt, vergewaltigt. Überlebende verlieren ihr Land und fliehen in Binnenflüchtlingslager, wo sie erneut Diskriminierung erfahren.»

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Datum: 08.06.2025
Autor: Mélanie Boukorras / Daniel Gerber
Quelle: Info Chrétienne / Übersetzung: Livenet

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