Idealtypische Darstellung

«St. Galler Klosterplan» im Internet

Der «St. Galler Klosterplan» ist die früheste erhaltene und umfangreichste Visualisierung eines Baukomplexes aus dem Mittelalter - der aber so nie realisiert wurde. Den Entwurf kann man jetzt im Internet einsehen.
Der tatsächlich realisierte Plan des Klosters St. Gallen.


Die Internetpublikation des St.Galler Klosterplans ist von der University of California in Los Angeles und der University of Virginia realisiert worden. Die Umsetzung des Projekts geschah in Zusammenarbeit mit der Stiftsbibliothek St. Gallen. Entstehungsgeschichte, Details der Zeichnungen sowie Inschriften liefern einen Einblick in die Kulturgeschichte jener Zeit.

Zeichnung einer Klosteranlage

Der St. Galler Klosterplan ist die früheste erhaltene Zeichnung einer Klosteranlage. Er entstand in den Jahren 819 bis 826 im Kloster Reichenau und befindet sich heute im Besitz der Stiftsbibliothek St. Gallen, wo eine Kopie davon ausgestellt ist.

Auf dem aus fünf Pergamentseiten zusammengesetzten und etwa tischgrossen Plan ist ein gesamtes Kloster dargestellt - von der Kirche über den Speisesaal bis zur Küche, zum Back- und Brauhaus, zu den Latrinen und dem Gemüsegarten mit dem Ort, wo Petersilie angepflanzt werden sollte. Dank verschiedenartiger Abfragesysteme lassen sich nun die verschiedenen Bereiche der Klosteranlage auf der Webseite leicht erschliessen.

Die Frage nach dem genauen Zweck dieses einzigartigen frühmittelalterlichen Plans bleibt bis heute unbeantwortet. Neuere Forschungen sehen darin weniger eine konkrete Bauvorlage als vielmehr die Darstellung eines idealtypischen Klosters.

Webseite:
St. Galler Klosterplan

Datum: 11.01.2012
Quelle: Kipa

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