Schweizer will Arche Noah nachbauen – in Originalgrösse

Die Arche von aussen.
In Originalgrösse ist sie länger als ein Fussballplatz.
Innen soll es Museum, Kino und Geschäftsräume geben.
Gian-Luca Carigiet, Leiter von Pro Genesis.

Gian-Luca Carigiet will die Arche Noah nachbauen. Nicht um damit in See zu stechen, sondern als Museum. Ein Park soll zudem besinnliche Erlebnisse vermitteln.

Ein christliches Kultur- und Begegnungszentrum soll es werden. Der Eröffnungstermin stehe allerdings noch nicht fest, erklärt Gian-Luca Carigiet von «Pro Genesis». Carigiet ist Gründer und Präsident dieses Vereins, der gegen die Evolutionstheorie und für eine Schöpfung argumentiert. Eines Tages womöglich mit der Museums-Arche, die rund 131 Meter lang werden dürfte. Zur Zeit wird noch am Grobkonzept gearbeitet.

Doch wozu braucht die Schweiz eine solche Arche? «Mit diesem Zentrum möchten wir die Möglichkeit schaffen, einer wirklich breiten Öffentlichkeit das biblisch-christliche Gedankengut näher zu bringen. Die biblischen Berichte werden dann auf einmal sehr real», begründet Carigiet. In der Arche soll zudem das erste Museum in Europa eingerichtet werden, das nicht der Evolutionslehre verpflichtet ist.

Wo wird die Arche ankern?

Der Verein erstellt nun eine Broschüre für die Sponsoren der Vorstudie. Diese kostet rund 100'000 Franken. 20 Prozent davon seien bereits vorhanden, freut sich Carigiet. Zu diesen Vorabklärungen gehört auch die Suche nach einem Standort; am liebsten «irgendwo im Dreiländereck Schweiz, Deutschland, Österreich». Andere würden zu Interlaken raten, nahe dem Mystery Park. «Aber ich teile diese Meinung nicht, denn Interlaken ist verkehrstechnisch sicher nicht der ideale Ort.»

Vorangetrieben werde das Arche-Projekt neben Carigiet auch von Designer Roland Schwab sowie einem Architekt, der zur Zeit einen Grundrissplan des gesamten Parks erarbeite.

Rot für Mystery – schwarz für Arche?

Der Bau der Arche allein wird sich auf zirka 12 bis 15 Millionen Franken belaufen. Für einen Freizeitpark à la Mystery Park muss mit insgesamt 30 bis 40 Millionen gerechnet werden. Die Vorstudie soll die Kostenfrage beantworten.

Und was unternimmt Gian-Luca Carigiet, um nicht rote Zahlen zu schreiben, so wie es diese andere Anlage bereits tut? «Ich habe den Mystery Park mit meiner Frau zusammen besucht. Es war recht interessant, aber ich würde kein zweites Mal dorthin gehen. Mehr als diese sieben Attraktionen gibt es dort nicht zu sehen. Man muss den Park so konzipieren, dass die Leute immer wieder kommen.»

Die Arche soll ein Kino kriegen

Fürs Innere des Museums schweben Carigiet fünf verschiedene Ausstellungsthemen vor. Zudem sollen Missionen und Werke ihre Anliegen präsentieren können und eventuell Büroräume erhalten. Ein Bücher- und Zeitschriften-Laden ist ebenso geplant wie ein Restaurant, ein Kino und ein Angebot zur Kinderbetreuung.

In der Phase des Rohbaus könnte man ja aus dem Zürcher Zoo diverse Tiere in die Arche bringen und so ganz plakativ demonstrieren, dass diese auch damals locker Platz gehabt hätten. Nur dürfte diese Idee zumindest teilweise scheitern. Der Zoo wird kaum Tiere in Scharen ausleihen. Auch wenn das Tigerpärchen das Flamingopärchen als Proviant interpretieren würde, müsste man sagen: „dumm gelaufen“.

Gian-Luca Carigiet dazu: «Meine ursprüngliche Vorstellung der Arche war, dass ein Teil davon wirklich originalgetreu nachgebaut wird. Ich könnte mir aber auch einen Stall für Tiere für ein Streichelzoo vorstellen.»

Pro Genesis

Der Verein Pro Genesis wurde 2001 gegründet. Heute zählt er rund 600 Mitglieder und Interessenten. Der Verein setzt sich dafür ein, dass die Schöpfungsgeschichte beim Schulunterricht mitberücksichtigt wird.

Datum: 23.03.2005
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Livenet.ch

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