Zum Tod von John Glenn

Astronauten-Legende: «Mein Glaube wurde im All noch gefestigt»

Er war der erste Amerikaner, der die Erde in einem Raumschiff umkreiste. Später sass er für den Staat Ohio während 25 Jahren im Senat. Vor wenigen Tagen ist der Pionier-Astronaut gestorben. Sein Glaube wurde im All gefestigt, sagte er nach seiner Rückkehr auf die Erde.
John Glenn
John Glenn

Im Zweiten Weltkrieg und im Koreakrieg diente er als Kampfflieger, danach blieb er bei den Marines als Testpilot. Unter anderem leistete er den ersten Transkontinentalflug in Überschall, als er in 3 Stunden und 23 Minuten von Los Angeles nach New York flog. 1959 wechselte er zur Raumfahrtbehörde NASA. Für diese umrundete er drei Jahre später die Erde als erster Amerikaner.

Mit 77 war er erneut im Weltall, diesmal umkreiste er die Erde 134mal und war damit der älteste Raumfahrer, der bislang im Raum war – Ziel war es, zu testen, wie sich die Schwerelosigkeit auf alte Menschen auswirkt.

Unter dem Schirm des Höchsten

1974 wurde er für den Staat Ohio in den Senat gewählt. 1980, 1986 und 1992 wurde er glanzvoll im Amt bestätigt. 1999, nach 25 Jahren, legte er das Amt nieder. Nun ist er im Alter von 95 Jahren gestorben.

John Glenn lebte in einer Zeit, in der die Raumfahrt äusserst riskant war. Das trieb ihn wohl auch ins Gebet. Der Pionier sagte offen, dass er täglich bete. Als er 1962 wieder in die Erdatmosphäre eintrat, wurde das Hitzeschild lose. Viele fürchteten, dass seine Kapsel verglühen würde. Er wurde angewiesen, diese manuell zu steuern. Aussenrum entwickelte sich ein regelrechter Feuerball. Dank seinen Gebeten und denen vieler anderer setzte die Kapsel schliesslich sanft in der Karibik auf, wie «God Reports» in einer Würdigung der Raumfahrt-Legende berichtet.

«Warum ich weiss, dass Gott existiert»

Kurz nach diesem Flug hielt er eine Predigt mit dem Titel «Warum ich weiss, dass es einen Gott gibt.» Darin erklärte er, dass durch diese Raummission seine Sicht auf Gott grösser geworden ist.

In seiner Botschaft staunte er über das Universum. «Unsere Galaxie hat einen Durchmesser von 100'000 Lichtjahren. Wir sehen, wie schwer es ist, uns die enorme Grösse des Universums ausserhalb unserer Sonnensystems vor Augen zu führen. Mit unseren Teleskopen können wir das Universum zwei Milliarden Lichtjahre in alle Richtungen beobachten», erklärte er 1962 seinen Zuhörern.

Dann begann er über das Mikroskopische zu reden. «Schauen wir uns die Atome an, die kleinsten Partikel, die wir kennen. Sie haben eine Ähnlichkeit mit unserem Sonnensystem.» Und so hielt er fest, dass vom Kleinsten bis hin zum ganzen Universum alles seine Ordnung habe.

«Kann das einfach so geschehen sein?»

Schon damals stellte er die Frage: «Kann das einfach so geschehen sein? War es Zufall, dass eine Menge Ballast und Treibgut nach eigenem Akkord den Orbit schafften? Das kann ich nicht glauben. Es handelt sich um einen Plan. Das ist eine der grossen Erkenntnisse im Raum: Es gibt einen Gott.» Ein paar Jahre später wurde er Ältester der Presbyterianer-Kirche in den USA.

Mit 77 kehrte er zurück ins All, diesmal für fast neun Tage. Nach der Landung auf der Erde sagte er gegenüber Reportern: «Aus dieser Perspektive auf die Erde zu schauen, auf all die unterschiedlichen Kreationen, ohne dabei an Gott zu denken, ist für mich unmöglich. Die Erde so zu sehen, festigte meinen Glauben erneut.»

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Datum: 19.12.2016
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Livenet / GodReports

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