Die Maba im Tschad

Tschad

Etwa 500.000 Menschen

Die Maba oder "Wadday" stellen seit dem 17. Jahrhundert ein bedeutendes Königreich im Nordosten des Tschad dar. Um die Mitte des 17. Jahrhunderts bekehrte Abdelkerim die ersten Maba vom Animismus zum Islam, befreite das Volk von seinen Unterdrückern und wurde ihr erster Sultan.

Seine Abstammung wird auf Abbas, den Onkel Muhammads, zurückgeführt. Bis heute stammen alle Sultane des Königreichs der Maba von der Linie des Abbas ab, heiraten aber Maba-Frauen. Bis Mitte des 19. Jahrhunderts regierten die Sultane von dem Ort Wara aus. Dort hatten sie im Laufe der Jahre inmitten einer Strohhüttenkultur einen prächtigen Palast und eine Moschee sowie zahlreiche Nebengebäude aus gebrannten Ziegeln errichtet. Mitte des 19. Jahrhunderts gab man Wara auf und verlegte den Regierungssitz nach Abéché, das sich seither zur Provinzhauptstadt entwickelt hat. Seit dem 17. Jahrhundert sind alle 500.000 Maba Muslime; Überreste des Animismus existieren aber noch. Ihre Umgangssprache in der Stadt ist das Tschad-Arabisch, das fast landesweit als Verkehrssprache gesprochen wird. Ein Gutteil der Maba ist mittlerweile in den Sudan abgewandert.

Das Siedlungsgebiet der Maba, das "Dar Wadday", liegt am nördlichen Rand der Sahelzone, wo im Schnitt nur 300 bis 400 mm Regen in einer zwei bis drei Monate dauernden Regenzeit fallen. Deshalb bauen die Maba überwiegend Hirse an, die in diesem Klima gedeiht und das Hauptnahrungs-mittel darstellt. Erdnüsse, etwas Mais, Bohnen, Zwiebeln und diverse grüne Blätter ergänzen die Ernährung. Die meisten Maba besitzen etwas Kleinvieh, manche auch ein paar Kühe. Der Zugang zu Trinkwasser stellt in den meisten Dörfern ein Problem dar: Wenn ein Dorf in der Nähe eines trockenen Flussbettes (eines Wadi) liegt, findet man dort oft in 2-5 m Tiefe Wasser. Die Bewohner der Dörfer jedoch, die nicht an einem Wadi liegen, müssen das Wasser entweder kilometerweit herantragen oder 20-50 m tiefe Brunnen in harten Boden graben. Einige Entwicklungshilfeorganisationen arbeiten in der Wasserversorgung und der Wadibewirtschaftung, um die Ernährung der Landbevölkerung zu verbessern. Auch Alphabetisierung ist in dieser Gegend mit einer Analphabetenrate von rund 90% bitter nötig.

Der Tschad wird zwar von einer muslimischen Mehrheit regiert, ist aber laut Verfassung kein islamisches Land. Entwicklungsarbeit und christliche Verkündigung sind daher erlaubt.Im Siedlungsgebiet der Maba hat sich eine kleine Gruppe von Christen gebildet, zu denen sich auch eine knappe Handvoll Maba zählt. Trotz der theoretisch bestehenden Religionsfreiheit sehen sich Christen im islamischen Teil des Tschad vielerlei Repressionen ausgesetzt. Sie reichen von Beschimpfungen auf der Straße bis zur Weigerung, ihnen auf dem Markt etwas zu verkaufen. Es kommt zu Anhörungen vor dem Sultan, zu vereinzelten Steinwürfen und Todesdrohungen. Zu anderen Zeiten wiederum lässt man die Christen relativ in Ruhe.Antje Mass, Wycliffe-Bibelübersetzer.

Gebetsanliegen:
- Die kleine einheimische Gruppe von Gläubigen braucht Gebet, damit sie treu beim Wort bleibt, die Gemeinschaft nicht vernachlässigt und wächst.
- Gott kann die ausländischen Mitarbeiter mit Weisheit und Liebe ausstatten, um die einheimischen Gläubigen zu einem eigenständigen, lebendigen, ihrer Kultur entsprechenden Glaubensleben anzuleiten.
- Angesichts zahlreicher neuer, vom Ausland finanzierter Moscheen, Koranschulen und islamischer Bildungsinstitute ist der Hunger nach Bildung und Weltöffnung ein Anliegen, der auch den Weg für das Evangelium ebnen kann. Die Bibel ist noch nicht übersetzt.

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Datum: 26.10.2004
Quelle: Deutsche Evangelische Allianz

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