Die Silte sind ein Volk, dessen Geschichte sich über 400 Jahre zurückverfolgen lässt. Ebenso lang sind sie schon Muslime. Ursprünglich kamen sie aus der Gegend des Horns von Afrika, westlich von Dschibouti; vielleicht auch aus dem äussersten Norden Somalias. Ihre Sprache, das Silte, gehört zur semitischen Sprachfamilie, so dass z.B. das Arabische und das Hebräische mit dem Silte verwandt sind. Das Gebiet, in dem die meisten Silte wohnen, liegt etwa 140 km südwestlich von Äthiopiens Hauptstadt Addis Abeba und erstreckt sich über rund 5’000 km². Teile des Siltegebietes liegen relativ hoch (2500m und höher), andere im Tal (bei 1600m). Aufgrund dieser Tatsache sind manche Silte Bauern und andere Viehzüchter. Eine beträchtliche Zahl von ihnen sind auch Händler, die in Addis Abeba vor allem im riesigen Marktviertel "Merkato" zu finden sind. Auch in fast allen grösseren und kleineren Orten des Landes sind Silte ansässig. Die Silte haben in jüngster Vergangenheit von der Zentralregierung das Recht zugesprochen bekommen, ihr Gebiet als eigenständige "Zone" verwalten zu dürfen. Deshalb können sie wichtige politische Entscheidungen nun relativ selbständig treffen. Schon vor einigen Jahren wurde ihnen erlaubt, in der Grundschule ihre eigene Sprache zu unterrichten und auch die übrigen Fächer in Silte zu geben. Die Silte sind sunnitische Muslime, aber ihr Glaube ist häufig von Elementen des Volksislam durchsetzt. Siltefrauen treffen sich wöchentlich, um zu Muhammads Tochter Fatima zu beten, Männer pilgern zum Grab von Scheich Hussein. Die geistlichen Oberhäupter (Schekis und Imame) haben eine sehr angesehene Stellung, denn zur Feier des Geburtstages Muhamads (des "Maulid") kommen Zehntausende von Siltes in ihren kleinen Heimatdörfern zusammen, um zu feiern. Dabei bringen sie den Führern viele, z. T. sehr wertvolle, Geschenke dar. Im Siltegebiet gibt es Kirchen verschiedener Denominationen. Typisch für sie ist erstens, dass es sich um kleine Kirchen handelt und zweitens, dass sie sich fast ausschliesslich aus Christen anderer Volksgruppen, d.h. Nicht-Siltes, zusammensetzen. Schätzungsweise erst 40 Silte sind Christen, was angesichts der Gesamtzahl von einer Million Menschen verschwindend wenig ist. Es gibt also keine eigene Siltegemeinde und keine Gottesdienste in Silte. Zwar existierte in der Vergangenheit eine christliche Mitarbeiterstation im Siltegebiet, die aber schon vor vielen Jahren geschlossen wurde. Auch die Zahl einheimischer Evangelisten, die von äthiopischen Kirchen unterstützt und ins Siltegebiet ausgesandt werden, ist so gering, dass die Silte mit dem Evangelium eigentlich unerreicht sind. Der Jesusfilm ist vor einigen Jahren ins Silte übersetzt worden, und die Videokassetten sind auch erhältlich. Der Film wird aber nur wenig vorgeführt, teilweise deshalb, weil viele Ortschaften keinen Strom haben. Vor fast 25 Jahren wurde auch mit der Übersetzung der Bibel ins Silte begonnen. Das Projekt musste mehrfach unterbrochen werden, wird zur Zeit aber weitergeführt. Das Ziel ist, Auszüge aus dem Alten Testament und das vollständige Neue Testament zu übersetzen. - Eine größere Zahl beständiger Beter für die Silte und die vermehrte Vorführung des Jesusfilms. - Ein zügiger, ungehinderter Verlauf und Abschluß der Bibelübersetzung. - Dass die wenigen Siltechristen und die Nicht-Silte-Gemeinden in ihrem Gebiet mit Hilfe der übersetzten Bibelteile mutig und liebevoll das Evangelium weitersagen. - Die Entstehung von Siltegemeinden, in denen Gottesdienste in der Siltesprache gehalten werden, so daß auch diejenigen, die die Nationalsprache Amharisch nicht ausreichend beherrschen (vor allem Frauen) eine Chance bekommen, das Evangelium zu hören. Webseite: www.ead.de 1 Million Menschen
Gebetsanliegen:
Datum: 18.11.2003
Quelle: Deutsche Evangelische Allianz