36 Einmal wurde Jesus von einem Pharisäer zum Essen eingeladen. Er ging in das Haus des Pharisäers und setzte sich an den Tisch. 37 Da kam eine Dirne herein, die in dieser Stadt lebte. Sie hatte erfahren, dass Jesus bei Simon eingeladen war. In ihrer Hand trug sie ein Glas mit wertvollem Öl. 38 Die Frau ging zu Jesus, kniete bei ihm nieder und weinte so sehr, dass seine Füsse von ihren Tränen nass wurden. Mit ihrem Haar trocknete sie die Füsse, küsste sie und goss das Öl darüber. 39 Der Pharisäer hatte das alles beobachtet und dachte: «Wenn dieser Mann wirklich ein Prophet Gottes wäre, müsste er doch wissen, was das für eine Frau ist!» Übersetzung: Hoffnung für Alle 7,36 In dem folgenden Ereignis haben wir ein Bild davon, wie die Weisheit von einem ihrer Kinder gerechtfertigt wird, nämlich durch eine Sünderin. Wie Dr. H. C. Woodring so treffend sagt: "Wenn es Gott nicht gelingt, die religiösen Führer dazu zu bringen, Jesus zu ehren, dann wird es ihm bei den Huren gelingen." Simon, der Pharisäer, hatte Jesus eingeladen, "mit ihm" zu "essen", vielleicht aus Neugier, vielleicht aber auch aus Feindschaft. 7,37.38 Eine sündige "Frau" kam gleichzeitig herein. Wir wissen nicht, wer sie war. Die Überlieferung, dass es sich um Maria Magdalena handele, findet in der Schrift keine Unterstützung. Diese Frau "brachte eine" weisse durchscheinende "Flasche" mit Parfum. Als Jesus sich auf einem Sofa zum Essen niederliess, seinen Kopf gegen den Tisch gewendet, "trat sie von hinten an seine Füsse heran". Sie wusch "seine Füsse mit Tränen . . ., trocknete sie mit den Haaren ihres Hauptes" und "küsste" sie immer wieder. Dann "salbte sie" sie mit dem kostbaren Parfum. Diese Verehrung und Opferbereitschaft, die sie Jesus erzeigte, offenbarte, dass ihr für Jesus nichts zu kostbar war. 7,39 Die Haltung Simons war ganz anders. Er war der Ansicht, dass sich Propheten, ganz wie die Pharisäer, von den Sündern absondern sollten. Wenn Jesus "ein Prophet wäre", so schloss er, dann hätte er nicht zugelassen, dass "eine Sünderin" ihm solche Liebe erweist.Worauf es ankommt - Jesus bei dem Pharisäer Simon
Kommentar
Datum: 29.12.2007
Quelle: Kommentar zum Neuen Testament - William McDonald