Plötzlich kannten alle Asbury

Wie Gott die Welt nach einem Gottesdienst überraschte

Pastor Zach Meerkreebs
Ein gewöhnlicher Gottesdienst an einem kleinen College in Kentucky wird zur globalen Gebetsbewegung. Pastor Zach Meerkreebs erzählt, wie echte Liebe und Demut in Jesus Herzen veränderten – Tausende kamen, um Gottes Nähe zu erleben.

«Ich habe das Vorrecht, als einer der Pastoren an der Asbury University zu dienen – einer kleinen christlichen Hochschule für freie Künste in Wilmore, Kentucky», berichtet Zach Meerkreebs. «Ich bin in einer jüdischen Familie aufgewachsen – ohne jegliches Wissen über Jesus, das Evangelium oder das Neue Testament. Ausserdem komme ich aus einem zerrütteten Elternhaus. In dieser inneren Zerrissenheit hatte ich keine Ahnung, was es bedeutet, mit Gott befreundet zu sein oder eine Beziehung zu ihm zu haben.»

In der Highschool – in einer Zeit tiefer innerer Zerrissenheit, in der er mit Drogen kämpfte und einen engen Freund durch Selbstmord verloren hatte – waren es einige christliche Jungs aus seinem Sportteam und ihre Eltern, die ihn zum ersten Mal mit Jesus in Berührung brachten. «Ich habe damals mein Leben Jesus übergeben und spürte fast sofort eine Berufung zum Dienst, vor allem zur Evangelisation. Die Botschaft, die ich hörte, und der Mensch, den ich durch Jesus kennenlernte, haben mich so tief berührt, dass ich mir nichts anderes vorstellen konnte, als von ihm zu erzählen.»

Lieben, wenn man Liebe erfahren hat

Er wurde Pastor in Lexington, Kentucky mit Schwerpunkt auf der Arbeit mit Studenten. «Das führte zur Gründung einer Gemeinde. Später ging ich in die Missionsarbeit, auch als Gastprediger an der Asbury University. Es ist wie ein Auftrag Gottes, den ich mit Freude erfülle: Menschen zu ermutigen, Gemeinden zu stärken und Räume zu schaffen, in denen Jesus erfahrbar wird.»

Unter anderem sprach er am Mittwoch, 8. Februar 2023 als Gastprediger an dieser Uni. «Mein Text stammte aus dem Römer-Brief Kapitel 12, Verse 9 bis 21 – es ging um echte, aufrichtige Liebe. Ich predigte darüber, dass wir nur dann authentisch lieben können, wenn wir zuerst die authentische Liebe Jesu selbst erfahren haben.»

Gewöhnlicher Gottesdienst wird aussergewöhnlich

Zach Meerkreebs erinnert sich: «Ich sprach ein einfaches, kurzes Gebet, setzte mich dann auf meinen Platz und schrieb meiner Frau einen Zettel mit ein paar Gedanken zur Predigt – ich wollte bald nach Hause gehen. Die meisten Studierenden verliessen die Kapelle, nur etwa neunzehn blieben, um zu beten und zu singen. Eine Stunde später waren es etwa fünfzig, dann einige hundert. Am Abend füllten mehr als tausend Menschen die Kapelle

Etwas geschah, der Geist Gottes war spürbar. «Menschen wurden innerlich geheilt, erfuhren Freude und Trost, spürten Gottes Nähe im Lobpreis und in der gegenseitigen Ermutigung. Wir beschlossen, die Kapelle offen zu lassen, und der Gottesdienst ging einfach weiter. Tag für Tag. Innerhalb weniger Tage verbreitete sich die Nachricht: Gott bewegt etwas auf diesem kleinen Campus. Menschen aus Südamerika, dem Nahen Osten und Asien kamen, um selbst zu erleben, was dort geschieht.»

Von Gottes Liebe berührt

Während dieser 16 Tage legten die Menschen Drogen, Smartphones, Rasierklingen und andere Dinge auf den Altar. Zach Meerkreebs: «Nicht wegen einer feurigen Höllenpredigt, sondern weil sie die wahre Liebe Gottes tief erfahren haben. Am Ende hatten wir geschätzte 70'000 Besucher, die nach Wilmore gekommen waren, um zu beten, anzubeten und Gottes Geist zu erleben. Ich durfte das alles miterleben – in der ersten Reihe – predigen, dienen, staunen. Es war ein Geschenk.»

Im darauffolgenden Semester, im Herbst 2023, war er Teil des Asbury-Teams, das Studierende, Lehrende und Mitarbeitende dabei unterstützte, das Erlebte zu verarbeiten. «Ein zentrales Thema, das mich nicht mehr loslässt, ist die Demut – eine uralte, aber so grundlegende Tugend des christlichen Lebens. In einer Welt, die uns zur Selbstinszenierung drängt, zeigt uns Jesus einen anderen Weg: Wir müssen uns nicht beweisen. Unsere Identität gründet in Christus. Darum dürfen wir klein sein, dürfen wir vertrauen – nicht auf unseren Lebenslauf, sondern auf das Kreuz.»

Gegen die aktuelle Kultur

Zach Meerkreebs fasst zusammen: «Unsere Kultur sagt: 'Steig auf, zeige, was du kannst, und wenn du oben bist, kannst du predigen. Aber Jesus? Der Moment der grössten Wirkung in seinem Leben – aus weltlicher Sicht – war der Moment der grössten Erniedrigung: sein Tod am Kreuz.»

Was, wenn wir unseren Massstab für Erfolg neu definieren – nach der Schrift und nach dem Beispiel Jesu, fragt Zach Meerkreebs. «Ich glaube, es beginnt mit unserer Identität. Wenn wir wirklich verstehen, wer wir in Jesus sind, finden wir Freiheit, Frieden und Sicherheit. Und wenn wir ihn in den Evangelien betrachten, ist es gerade die Demut, die uns an ihm am meisten fasziniert. Im Matthäus-Evangelium Kapitel 11,in den Versen 28 bis 30 beschreibt Jesus sich selbst als ‘sanftmütig und von Herzen demütig’. Er hätte ‘mächtig’, ‘heilig’ oder ‘siegreich’ sagen können – aber er wählte diese Worte.»

Freunde von Jesus sein

Zach Meerkreebs führt weiter aus: «Was wäre, wenn genau das die Eigenschaften wären, an denen andere uns als Jesu Nachfolger erkennen würden? Was, wenn wir die demütigsten Menschen wären, denen sie je begegnet sind? Jesus lehrt in Lukas Kapitel 14: Wenn du zu einem Fest eingeladen wirst, setz dich nicht auf den Ehrenplatz – sonst könnte der Gastgeber dich heruntersetzen. Setz dich lieber ganz unten hin. Das griechische Wort ‘recline’ bedeutet: Lehn dich zurück, mach’s dir bequem. Aber oft setze ich mich zwar äusserlich unten hin, aber innerlich sitze ich auf der Stuhlkante, bereit zu beweisen, dass ich höher sitzen sollte. Doch Jesus sagt: Mach dich klein – und wenn dich der Gastgeber ruft, dann tritt mit Zuversicht hervor.»

Er könne sich entspannen, «weil ich weiss, wer ich in Jesus bin. Nicht wegen meiner Leistung, sondern allein durch seine Gnade.» Die Beziehung zu Gott durch Gebet und Bibellesen ist ihm wichtig. «Ich will Zeit mit ihm verbringen, weil mein Leben besser wird, wenn ich auf seine Stimme höre. Das bedeutet auch, Raum zu schaffen für Selbstprüfung: ‘Herr, gibt es Gedanken, Haltungen, Taten oder Termine in meinem Leben, die dich nicht ehren und die du entfernen möchtest?’ Oft geschieht das durch Gebet, durch die Schrift. Wenn ich aufhöre, diese Fragen zu stellen, rutsche ich schnell in Stolz ab. In der Bibel lesen wir von unserer Adoption, davon, dass wir Freunde Jesu sind, dass der Heilige Geist in uns wirkt und für uns eintritt. Gott ist ein Vater für die Vaterlosen. Genau das hat mein Herz für das Evangelium geöffnet.»

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Datum: 14.05.2025
Autor: Jesus Calling / Daniel Gerber
Quelle: Jesus Calling / gekürzte Übersetzung: Livenet

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