Anton Andronic

«Falsche Wahrnehmung, dass Wissenschaft Gott ausschliesst»

Kernphysiker Prof. Dr. Anton Andronic
Kernphysiker Prof. Dr. Anton Andronic ist der Meinung, dass Wissenschafft und Gott einander nicht ausschliessen. Im Magazin «Kirche und Leben» erklärte Andronic, wie sein christlicher Glaube und sein Wirken als Naturwissenschaftler zusammengehen.

Der Kernphysiker Prof. Dr. Anton Andronic forscht am Institut für Kernphysik der Universität Münster an der Entstehung des Universums. Zudem ist er als Diakon in der rumänisch-orthodoxen Gemeinde tätig. Wie sein christlicher Glaube und sein Wirken als Naturwissenschaftler zusammengehen, erklärte Andronic aktuell im Interview mit dem Magazin «Kirche und Leben».

Der Professor für Physik beschrieb, dass für ihn sowohl die Naturwissenschaft als auch die Religion wichtig sind und beide Bereiche zusammen passen. Die Naturwissenschaft sei sein Beruf, für den er sich begeistert, während seine Beziehung zu Gott für seine Persönlichkeit und sein Menschsein «sehr wichtig» sei.

Das entstandene Universum sieht er als Schöpfung Gottes, den Urknall als wissenschaftliches Modell, mit dem der Entstehungsprozess beschrieben wird. Er versuche, beides «gleichzeitig zu verstehen», betonte Andronic.

Keine Antwort auf das Woher?

Im Interview mit PromisGlauben erklärte der Astrophysiker Prof. Dr. Harald Lesch, dass er als Naturwissenschaftler auf die Frage des Woher und Warum des Universums keine Antwort geben kann. Der Quantenphysiker und Physik-Nobelpreisträger Prof. Dr. Anton Zeilinger betonte letztes Jahr bei einem Vortrag im österreichischen Parlament, dass sich die Fragestellung nach dem Woher der naturwissenschaftlichen Methodik entzieht.

Bezugnehmend auf diese metaphysischen Fragestellungen äusserte nun Prof. Andronic im Interview mit «Kirche und Leben»: «‚Warum gibt es einen Urknall?‘, kann man sich beispielsweise in der Physik nicht einfach erklären. Das ist in erster Linie etwas für den Theologie- und Philosophiebereich. Hier liegt die Verbindung.»

Er sehe in oder vor der Entstehung des Urknalls Gottes Werk, beschrieb Androvic seine Deutung des Wohers des Universums. Dazu erklärt er, dass dieser metaphysischen Annahme seine Entscheidung für den Glauben an Gott zugrunde liegt. Die Feinabstimmung des Universums als Eigenschaft der Natur reiche «im naturwissenschaftlichen Sinne» nicht als Beweis für die Existenz Gottes. An diesem Punkt bringt der Kernphysiker zum Ausdruck, dass ihn die grundlegende Entscheidung für den Glauben an Gott die Frage nach dem Woher der Naturgesetze klar werden lässt. Mit Blick auf seinen Glauben erklärt er: «Mit dem Glauben kommt es zu einer Art Beweis.»

Existenz der Naturgesetze als Beweis

Er sehe die Naturgesetze als von Gott gegeben oder als Zeichen Gottes, die Welt zu verstehen, wozu er betonte: «Es gibt in der Tat keinen anderen Grund, dass es diese Gesetze gibt.»

Auch wenn er kein Theologe oder Philosoph sei, finde er sich manchmal in solchen Gedanken, die über die reine Materie hinausgehen. Sein Glaube beeinflusse auch sein Wirken als Forscher. Denn er sei sich gewiss, «dass Gott uns geschaffen hat, mitsamt den dazugehörigen Fähigkeiten, das Universum zu verstehen», so Androvic.

Dieser Artikel erschien bei Promis Glauben.

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Datum: 30.05.2025
Autor: Markus Kosian
Quelle: Promis Glauben / kirche-und-leben.de

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