Harry Potter: Massive Kritik an Verkaufsstart am Sabbat

Kritik an Verkaufsstart am Sabbat

Diesen Samstag ist es soweit: Weltweit startet der Verkauf des siebten und letzten Bandes der „Harry Potter“-Reihe. Der Roman mit dem Titel „Harry Potter and the Deathly Hallows“ der britischen Autorin J. K. Rowling soll kurz nach Mitternacht englischer Ortszeit über die Ladentische gehen. Zum Ärger von orthodoxen Juden in Israel.

Viele Rabbis wehren sich gegen den Verkaufsstart am Sabbat, an dem fromme Juden keine Geschäfte betreten dürfen. Eli Jischai, israelischer Handels- und Industrieminister, drohte sogar mit Bussgeldern. „Ich rufe dazu auf, das Buch nicht am Sabbat zu verbreiten“, erklärte er. Dem Wunsch, den Völkern der Welt alles nachzumachen, müsse eine Grenze gesetzt werden. Dennoch wollen auch in Israel viele Buchhändler das siebte Abenteuer des Zauberschülers bereits in der Nacht zum Samstag anbieten.

Nur zum Teil freiwillig

Normalerweise bleiben die Geschäfte in Israel am Sabbat geschlossen. Für Harry Potter wollen die Buchhändler eine Ausnahme machen – und das nur zum Teil freiwillig: «Wir werden mit dem Verkauf wie geplant beginnen, weil wir vertraglich dazu verpflichtet sind», erklärt die Sprecherin der Buchladenkette Steimatzky. «Das Buch wird hier zur selben Zeit wie im Rest der Welt in den Verkauf gehen.»

Top secret…

Der Inhalt des neuen Potter-Romans wird vom britischen Verlag Bloomsbury bis am Samstag streng geheim gehalten. Trotzdem ist eine Kopie des Buches angeblich bereits im Internet aufgetaucht. In Online-Tauschbörsen kursieren Bilder, auf denen ein aufgeschlagenes Buch in der Hand eines Mannes zu sehen ist. Insgesamt sind 759 lesbare Seiten des Buches abgebildet, die vermutlich eingescannt wurden. Das Ende ist dabei gut zu erkennen. Das Exemplar wurde bereits rund 5000 Mal heruntergeladen. Ob es sich dabei um den tatsächlichen Inhalt oder eine Fälschung des Buches handelt, wollte Lucy Holden, Sprecherin von Bloomsbury, weder bestätigen noch dementieren.

Britische Gebrauchsanweisung

Die Aufregung um den voraussichtlich letzten Potter-Band zu Nutze machen will sich die britische anglikanische Kirche. Eine neue Broschüre gibt Tipps und Hinweise, wie die Abenteuer des Zauberlehrlings für die christliche Botschaft zu nutzen seien. "Auch Jesus erzählte ja Geschichten und Gleichnisse, um seine Zuhörer zum Nachdenken zu bringen", so der anglikanische Bischof von Oxford, John Pritchard.

Die Abenteuer des Zauberschülers Potter sind die erfolgreichste Kinderbuchreihe aller Zeiten: Sie wurden weltweit bislang mehr als 300 Millionen Mal verkauft.

Datum: 20.07.2007
Autor: David Sommerhalder
Quelle: Livenet.ch

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