Diebesgut aus der "Flucht aus Ägypten" zurückgefordert

Exodus

Eine Gruppe von Ägyptern in der Schweiz fordert das von den Israeliten bei ihrer biblischen Flucht angeblich aus Ägypten geraubte Gold zurück. Die Ankläger sind demzufolge damit einverstanden, wenn die Juden das Geld in Raten zahlen - "selbst, wenn es 1.000 Jahre dauern sollte.

Das zumindest behauptet der Dekan der Juristischen Fakultät der Universität von El Sakasik, Nabil Hilmi, in der angesehenen ägyptischen Wochenzeitung "El Ahram El Arabi". Darin kündigt Hilmi eine "Klage gegen alle Juden der Welt" an, mit der Forderung, gestohlenes Gold und Schmuck zu erstatten, das die Juden während des biblischen Exodus "gestohlen" hätten. Das Juristenteam, das die Anklageschrift formulieren soll, stützt sich auch auf den Bericht im biblischen Buch Exodus (2. Mose, Kapitel 1-15). Die Anklage soll gegen alle Juden in der ganzen Welt gerichtet werden - "und besonders gegen die Juden, die in Israel sitzen", so der Dekan.

Die Kläger hätten beim Studium "historischer und religiöser Quellen" herausgefunden, dass die Juden bei ihrem "grossen Auszug aus Ägypten" Gold, Schmuck, Küchengeräte, Silberornamente, Kleidung "mitten in der Nacht" von den Ägyptern geraubt hätten. Die Gegenstände hätten heute einen "unbezahlbaren Preis", so der Jurist.

Nach Helmis Ansicht haben sich die Ereignisse vor dem Auszug aus Ägypten folgendermassen abgespielt: "Die Diebe erbeuteten alles, was man sich nur vorstellen kann. Sie entwendeten die Kochgeräte aus ägyptischen Häusern. Eine der Frauen stellte sich mit demütigem Blick vor den Pharao und sagte, ihre jüdische Nachbarin im Haus auf der rechten Seite habe sich an sie gewandt und sie gebeten, ihr ihre goldenen Geräte zu leihen. Dabei habe sie beteuert, sie sei zu einer Hochzeit eingeladen."

Die jüdische Nachbarin habe die Geräte mitgenommen und versprochen, alles am nächsten Tag zurückzugeben. "Wenige Minuten später klopfte die Nachbarin aus dem Haus auf der linken Seite an der Tür und bat sie, ihr die Kochgeräte zu leihen, weil sie Gäste zum Abendessen eingeladen habe. Mit diesem Betrugssystem brachten sie alle Kochgeräte an sich", erläutert Helmi.

Den "Raub" bezeichnet er als "den grössten Kollektivbetrug, den es jemals gegeben hat. Es gibt eine Zeugenaussage von einem ägyptischen Priester, der sagte, dass dies durch die gesamte Geschichte hindurch der krumme Weg der Juden war." Überrascht habe der ägyptische Pharao eines Tages "Tausende weinende ägyptische Frauen unter der Brüstung seines Palastes entdeckt. Sie baten um Hilfe und klagten, die Juden hätten ihnen ihre Kleider und Schmuckstücke gestohlen", so der Jurist.

Die Juden hätten die Ägypter dazu gebracht, sich um periphere Probleme kümmern zu müssen, stellt Helmi seine Version weiter dar. "Dadurch wurden diese daran gehindert, die Juden zu verfolgen, um das gestohlene Eigentum zurückzuholen."

Dabei sei alles von oben angeordnet gewesen: "Die Führer der Juden wiesen ihr Volk an, um Mitternacht aus Ägypten herauszuziehen, und der Codename dieser Aktion war in der Tat 'Mitternacht'. Die Juden erhielten die Anweisung, soviel Besitz mitzunehmen, wie sie tragen konnten und das Gold und die Kochgeräte der Ägypter zu stehlen, und so geschah es tatsächlich."

Mit Zinseszins

Alle monotheistischen Religionen, auch die Juden, kennten das Gebot "Du darfst nicht stehlen", so Hilmi. Deshalb seien die Juden aus religiösen Gründen verpflichtet, das Raubgut zu erstatten. Und wenn sie es nicht "gestohlen", sondern nur "entliehen" hätten, so müssten sie den Wert der Anleihe heute sogar mit Zinseszins erstatten. Die Ankläger sind demzufolge damit einverstanden, wenn die Juden das Geld in Raten zahlen - "selbst, wenn es 1.000 Jahre dauern sollte".

Israelis reagierten auf Anfrage mit den Worten: "Dann sollen die Ägypter erst mal den Juden den Lohn für die langjährige Fron als Zwangsarbeiter zahlen."

Quellen: Kipa/israel nachrichten/orf/Livenet

Datum: 29.08.2003

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