Sodom und Gomorra

Möglich, dass Gott einen Meteor sandte

Die Ausgrabungsstätte Tall el-Hammam: Forscher gehen davon aus, dass hier das antike Sodom liegt.
Seit zehn Jahren graben Archäologen im Jordantal. Sie sind auf einer heissen Spur: Hinweise auf einen Meteor wurden gefunden – und sie passen zur biblischen Geschichte von Sodom und Gomorra.

Der Archäologe Philip Silva von der Trinity Southwest University in Albuquerque entwickelte bereits im Jahr 2015 die Theorie, laut welcher Sodom von einem Meteor zerstört worden war. Gemeinsam mit Steven Collins von der gleichen Bildungsstätte gräbt Silva seit nun zehn Jahren im jordanischen Südteil des Jordantals Tall el-Hammam; die Forscher gehen davon aus, dass hier das antike Sodom liegt.

Silva und Collins gehen davon aus, dass vor rund 3'700 Jahren hier ein Meteoriten-Einschlag die Zivilisation auslöschte. Sie sprachen von «Temperaturen, so heiss wie die Sonnenoberfläche».

500 Quadratkilometer verwüstet

Die archäologischen Daten zeigen laut der Zeitschrift «Israel heute» «ein Richtungsmuster für das explosionsartige Ereignis mit grosser Hitze, das in einem Augenblick 500 Quadratkilometer verwüstete. Alle Ortschaften wurden ausgelöscht, fruchtbare Felder mit sehr heissem Anhydrid-Salz bedeckt.» Weiter habe es 600 oder mehr Jahre gedauert, bis Ackerbau in der Gegend wieder möglich war.

Die Theorie bietet wissenschaftliche, ausserbiblische Hinweise auf die in der Bibel dokumentierten Ereignisse in 1. Mose, Kapitel 19, Verse 23-25. «Israel heute» betont: «Die beiden Erklärungen widersprechen einander nicht. Vielmehr untermauert die Wissenschaft ein Ereignis, bei dem es sich um ein einzelnes, katastrophales und nicht vorhersagbares Naturereignis handelt.»

Grösser als Explosion in Tunguska

Steven Collins erkannt, dass eine gewaltige Explosion eines Objekts am Himmel über der Stadt die 5,2 Meter dicke und 10 Meter hohe Stadtmauer zerstören konnte. Für ihn ist Tall el-Hammam deshalb der «beste Kandidat für die verschollene Stadt Sodom.»

«Die angenommene Energie war grösser als die Explosion über Tunguska in Russland im Jahr 1908, wo ein Meteorit von 50 Metern Grösse auseinanderfiel», heisst es in der Studie.

Die Reste der erwähnten Stadtmauer enthalten geschmolzenen Quarz, geschmolzene Tongegenstände, diamantartigen Kohlenstoff, Kügelchen aus geschmolzenem Kalk (CaCO3), Gips, Platin, Iridium, Nickel, Gold und Silber. Experimente zeigen, dass diese Materialien erst ab einer Temperatur von über 2'000 Grad Celsius schmelzen.

Damit sei natürlich nicht bewiesen, dass es sich um die biblische Stadt Sodom handelt, doch die Forscher merken an, dass die Beschreibungen sehr gut zu dem Verlauf eines solchen Meteoriteneinschlags passten. Seit nun zehn Jahren arbeiten die Forscher bei dieser Ausgrabungsstätte und man darf gespannt auf die nächsten Erkenntnisse sein.

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Datum: 07.02.2023
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Livenet / Israel heute / PRO Medienmagazin

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