Mit Hilfe des Gerätes können laut Angaben der Hochschule Minenräumer bei der Suche im Boden bereits frühzeitig feststellen, ob sie auf einen Sprengsatz oder lediglich eine Blechdose gestossen sind. Dies sei ein wesentlicher Beitrag zur Risikoverringerung bzw. der Fehlalarmrate beim humanitären Minensuchen und -räumen. Bislang werden zum Aufspüren neben Spürhunden und Metalldetektoren hauptsächlich Stocherstäbe eingesetzt. In diese Stäbe könne die Miniaturtechnik integriert werden. Es entstehe eine "intelligente Minensuchnadel". Die neue von der Arbeitsgruppe um Wolfgang Schade vom Institut für Physik und Physikalische Technologien entwickelte Technik liefert einen so genannten spektroskopischen Fingerabdruck der aufgespürten Gegenstände. So wird nicht nur die Unterscheidung verschiedener Explosivstoffe möglich, sondern auch die Unterscheidung zwischen Kunststoffen und organische Materialien. Die "laseroptische Minensuchnadel" soll dann auch zum schnellen Durchbohren von Minenhüllen eingesetzt werden können. Laut Schätzungen der Vereinten Nationen existieren weltweit etwa 60 bis 70 Mio. Minen in mehr 70 Ländern. Als Hinterlassenschaft vieler Kriege verstümmeln oder töten sie monatlich rund 2.000 Menschen. Die Räumung der Minen ist extrem gefährlich und langwierig. Bei dem gegenwärtigem Räumfortschritt würde allein die Räumung von Minen in Afghanistan von rund 20.000 Minen pro Jahr und geschätzten zehn Mio. verlegten Minen noch rund 500 Jahre dauern. Weltweit werden daher Anstrengungen unternommen, die Menschheit von der Geissel der Landminen schneller und mit einer geringeren Fehlalarmrate zu befreien.
Datum: 07.03.2003
Quelle: pte online