EU-Parlament verabschiedet Resolution
Auslöser für die Resolution (die hier eingesehen werden kann sowie die vorangegangene Debatte hier) war der Selbstmordanschlag auf die griechisch-orthodoxe Mar-Elia-Kirche in Damaskus im vergangenen Monat, der vom Parlament aufs Schärfste verurteilt wurde. Bei dem Anschlag kamen 25 Menschen ums Leben. Hinter der Tat soll eine Splittergruppe islamistischer Extremisten stecken, wenngleich manche Quellen auch eine Verwicklung syrischer Sicherheitskräfte vermuten.
Syrien steht derzeit unter der Kontrolle von HTS, einem islamistischen Ableger von al-Qaida. Trotz seiner ideologischen Herkunft bemüht sich die Gruppe um ein Image der Toleranz gegenüber Christen und anderen Minderheiten.
Kein Einzelfall
Doch der Anschlag auf die Kirche ist kein Einzelfall: Bereits im März wurden Hunderte Alawiten massakriert; ob mit Billigung der Regierung oder als Ausdruck mangelnder Kontrolle über bewaffnete Milizen, bleibt unklar. Aktuell (17. Juli) berichtet die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte IGFM von «über 200 Toten bei militärischem Angriff und ethnischer Säuberung» gegen die drusische Minderheit in Suwayda im Süden Syriens.
Die Menschenrechtsorganisation «ADF International» begrüsste die Resolution des Europäischen Parlaments, in der ein stärkerer Schutz religiöser Minderheiten sowie konsequentere Massnahmen gegen gewalttätigen Extremismus gefordert werden.
«Resolution ein bedeutender Schritt»
«Diese Resolution ist ein bedeutender Schritt hin zu internationalem Engagement für den Schutz von Christen und anderen religiösen Minderheiten in Syrien», erklärt Kelsey Zorzi, Direktorin für Religionsfreiheit bei «ADF International».
«Das Europäische Parlament setzt ein wichtiges Zeichen: Es fordert nicht nur Aufklärung im Fall des Anschlags auf die Mar-Elia-Kirche, sondern auch Konsequenzen aus dem systematischen religiösen Machtmissbrauch in Syrien. Die weitere Unterstützung sollte an die Einhaltung menschenrechtlicher Verpflichtungen durch die syrische Regierung geknüpft werden.»
Wiederaufbau gefordert
In der Resolution wird ausserdem der Wiederaufbau der zerstörten Kirche durch die syrische Regierung verlangt.
ADF International äusserte zudem Besorgnis über die zunehmende Diskriminierung von Christen in Syrien, der sowohl im öffentlichen als auch im privaten Sektor geschieht. Berichte über Einschüchterungen und Schikanen häufen sich, was die Sorge nährt, dass die christliche Bevölkerung des Landes durch anhaltende Auswanderung langfristig verschwinden könnte.
Zum Thema:
Nach dem jüngsten Anschlag: Wie gut sind Christen in Syrien noch geschützt?
«Ein zweites Saudi-Arabien droht»: Wird das Christentum in Syrien ausgelöscht?
«Homs ist eine tote Stadt»: Christen in Syrien zwischen den Fronten
Datum: 18.07.2025
Autor:
Christian Today / Daniel Gerber
Quelle:
Christian Today / Übersetzung: Livenet