In Syrien

Terroranschlag auf eine Kirche in Damaskus

Die griechisch-orthodoxe Kirche St. Elias in Damaskus
Die griechisch-orthodoxe Kirche St. Elias in Damaskus wurde laut der syrischen Nachrichtenagentur SANA am 22. Juni von einem Terroristen angegriffen. Nach Angaben des Gesundheitsministeriums wurden mindestens 22 Menschen getötet und 63 verletzt.

SANA berichtet, dass «ein Selbstmordattentäter, der der Terrororganisation IS angehört, die St. Elias-Kirche betreten, das Feuer eröffnet und sich anschliessend mit einem Sprengstoffgürtel in die Luft gesprengt hat. Sicherheitskräfte eilten zum Tatort, riegelten das gesamte Gebiet ab, während die zuständigen Teams mit der Sicherung von Beweismitteln und der Untersuchung der Umstände des Anschlags begannen.»

In einer auf Facebook veröffentlichten Erklärung erklärte das Patriarchat von Antiochia, dass es nicht in der Lage sei, die genaue Zahl der Toten und Verletzten «dieser abscheulichen Tat» anzugeben. Es «verurteilt dieses schreckliche Verbrechen auf das Schärfste» und fordert die verantwortlichen Behörden auf, die volle Verantwortung für das Geschehene zu übernehmen. Das Patriarchat fordert die Behörden ausserdem auf, «den Schutz aller Bürger zu gewährleisten».

Regierung verurteilt Anschlag

Einer der Quellen vom Hilfswerk Open Doors in Syrien zufolge «sind die Krankenhäuser voll».

Auch die syrische Regierung hat den Anschlag aufs Schärfste verurteilt. Laut der Nachrichtenagentur SANA sprach Informationsminister Dr. Hamza Al-Mustafa den Familien der Opfer sein aufrichtiges Beileid aus. «Diese feige Tat widerspricht den bürgerlichen Werten, die uns alle verbinden. Als Syrer bekräftigen wir die Bedeutung der nationalen Einheit und des inneren Friedens und rufen dazu auf, die brüderlichen Bande zwischen allen Teilen der Gesellschaft zu stärken», twitterte Dr. Al-Mustafa. «Wir werden unser Engagement für eine gleichberechtigte Staatsbürgerschaft, die auf den Aufbau einer sicheren und stabilen Heimat abzielt, nicht aufgeben. Wir betonen auch die Verpflichtung des Staates, alles in seiner Macht Stehende zu tun, um kriminelle Organisationen zu bekämpfen und die Gesellschaft vor Angriffen zu schützen, die ihre Sicherheit gefährden.»

Die christliche Gemeinschaft erwartet Sicherheit

«Wir sind zutiefst erschüttert und schockiert über diesen Anschlag und rufen dazu auf, für die Opfer und ihre Familien zu beten. Seit der Machtübernahme durch die Kämpfer der Hayat Tahrir al-Sham (HTS) im vergangenen Dezember leben die Christen in Unsicherheit über ihre Zukunft», erklärt Philippe Fonjallaz, Leiter von Open Doors Schweiz. «Die neue Regierung muss nun beweisen, dass sie sich für die Sicherheit aller Bürger, auch der christlichen Minderheit, einsetzen wird. Das erwartet die christliche Gemeinschaft in Syrien, die von den Ereignissen in Damaskus schockiert ist.»

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Datum: 25.06.2025
Quelle: Open Doors CH

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