In Mexiko

Sieben Tote bei Attentat auf Dorffest

Dorf in Mexiko
Bei einem katholischen Fest im Bundesstaat Guanajuato wurden sieben junge Menschen von mutmasslichen Mitgliedern eines Drogenkartells erschossen. «Open Doors» führt Mexiko auf Rang 31 des Weltverfolgungsindex.

Vergangene Woche fuhren bewaffnete Männer, die dem berüchtigten Santa Rosa de Lima-Kartell zugerechnet werden, in das Zentrum der Stadt San Bartolo und eröffneten das Feuer. Die sieben Opfer sind alles junge Männer, teilweise minderjährig.

Wie «BBC» berichtet, sind Angriffe auf Nachtclubs und Bars durch Kartelle in Mexiko keine Seltenheit. Anschläge auf religiöse Veranstaltungen gelten jedoch als ungewöhnlich. Dennoch warnen Organisationen für Religionsfreiheit zunehmend vor der Lage in Mexiko.

Noch vor Ägypten und Vietnam

So führt «Open Doors» das Land Mexiko auf dem Weltverfolgungsindex für das Jahr 2025 bereits auf Platz 31 der Länder mit der stärksten Christenverfolgung – noch vor einigen islamischen und kommunistischen Staaten: Ägypten liegt auf Platz 40, Vietnam auf Platz 44. Im Vergleich zum Vorjahr hat sich Mexikos Platzierung um sechs Positionen verschlechtert – ein klares Zeichen für die zunehmende Bedrohungslage.

Zwar gilt Mexiko offiziell als christlich geprägtes Land, doch die allgegenwärtige Gewalt der Drogenkartelle macht auch vor Gläubigen nicht halt. Immer häufiger geraten unschuldige Bürger unabhängig von ihrer Religionszugehörigkeit ins Visier der Banden. Geistliche, die sich offen gegen die Kartelle stellen, leben in ständiger Gefahr, entführt oder ermordet zu werden.

Möglicherweise ging es um Machtkampf

Die Mexikanische Bischofskonferenz erklärte angesichts der Tragödie von Montag, dem 19. Mai: «Angesichts der Spirale der Gewalt, die so viele Gemeinden erschüttert, dürfen wir nicht gleichgültig bleiben.»

Der Erzbischof von Morelia, Jaime Calderón, äusserte den Verdacht, dass die Attacke Teil eines Machtkampfes zwischen dem Santa Rosa de Lima-Kartell und dessen Rivalen, dem Jalisco New Generation-Kartell, war.

Aufruf zum Gebet

Augenzeugen berichteten von mehreren Hundert Schüssen, die innerhalb weniger Minuten abgefeuert wurden. Unter den sieben Todesopfern waren zwei Minderjährige.

Die Organisation Open Doors ruft zum Gebet für Mexiko auf: «Himmlischer Vater, wir danken dir für unsere Brüder und Schwestern in Mexiko und für ihren Mut, sich gegen Gewalt und Verbrechen zu stellen. Stärke sie und erfülle sie mit deinem Heiligen Geist; schenke ihnen die richtigen Worte, wenn sie sich weiter für Gerechtigkeit einsetzen. Bewahre Gläubige davor, von kriminellen Banden rekrutiert zu werden, und durchbrich den Einfluss, den diese Gruppen über das Land ausüben. Hilf insbesondere indigenen Christen, sichere Orte zum Treffen und Beten zu finden – möge ihr Zeugnis dein Licht in dunkle Orte tragen. Amen.»

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Datum: 27.05.2025
Autor: Christian Today / Daniel Gerber
Quelle: Christian Today / Übersetzung: Livenet

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