Indisches Gericht entscheidet

Muslime dürfen die Scharia nicht durchsetzen

Das höchste Gericht in Indien hat entschieden, dass das Gesetz der Scharia nicht Menschen aufgezwungen werden darf, die es nicht wollen.
Jama Masjid - Die grösste Moschee Indiens

Der Richter C.K. Prasad, Mitglied des Obersten Gerichts, erklärte, dass das Rechtssystem der Scharia in Indien nicht legal bindend sei. «Keine Religion darf die fundamentalen Rechte von irgendjemandem einschränken» wurde Prasad von Associated Press zitiert.

Der Kläger Vishwa Lochan Madanhad hatte sich beschwert, dass islamische Gerichte oft «beträchtlichen Einfluss in überwiegend muslemischen Gebieten ausübten und dass Menschen sich ihren Vorschriften gegenüber oft machtlos fühlten.» Er zitierte einen Fall, wo eine muslimische Frau von ihrem Schwiegervater vergewaltigt worden sei und vom Gericht gezwungen wurde, mit ihm zu leben. Der Frau und Mutter von fünf Kindern wurde befohlen, ihren Mann zu verlassen.

Muslime enttäuscht

Islamische Führer in Indien zeigten sich enttäuscht vom Entscheid des obersten Gerichts und erklärten, Moslems würden weiterhin an der Scharia festhalten. «Das ist eine böswillige Propaganda, die gegen den Glauben geht», sagte Kamal Farooqui, Mitglied des indischen islamischen Rates fürs persönliches Recht. «Wir wollen Scharia-Gerichte und wir breiten sie im ganzen Land aus»

Nach Indonesien ist Indien das Land mit der zweitgrössten islamischen Bevölkerungsrate der Welt. Mit 176 Millionen Menschen machen die Muslime 14,4 Prozent der Gesamtbevölkerung von 1,2 Milliarden aus. In diesem Jahr war der Hindu Narendra Modi als Premierminister vereidigt worden. Er war mit dem Anspruch angetreten, die Wirtschaft Indiens auf Wachstumskurs zu bringen. Muslime fürchten nun, in ihrem Land zu Menschen zweiter Klasse zu werden, zumal sie vorwiegend zur ärmeren Bevölkerungsschicht gehören.

Datum: 13.07.2014
Autor: Reinhold Scharnowski
Quelle: Livenet / Christian Post

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