Schweiz. Gemäss der streitbaren Islam-Kritikerin und Muslimin Necla Kelek sind Minarette eine Machtdemonstration und damit «Speerspitzen des politischen Islam». Im Interview mit der Reformierten Presse wirft sie den Kritikern der Minarett-Initiative vor, «Laissez-faire» zu betreiben.
Diejenigen, die die Minarett-Initiative kritisierten, fänden es oft nur chic, tolerant zu sein, aber sie führten den Diskurs um die Zukunft der Gesellschaft nicht. «Meist ist deren Toleranz nur Laisser-faire, solange es einen nicht selbst betrifft», so die deutsche Autorin, Frauenrechtlerin und Soziologin.
Sie kritisiert zudem auch eine speziell diskriminierende Haltung gegenüber den Muslimen: «Es wird so getan, als seien Muslime nicht in der Lage, den Wert von Menschen- und Grundrechten zu erkennen.» Sie würden mit einer Art Bonus bedacht, «als wären Migranten und Muslime besonders schutzwürdig, weil kulturell nicht auf der Höhe».
Necla Kelek weist im Interview auch auf die Grenzen von Gremien wie dem «Rat der Religionen» in der Schweiz hin: Muslimische Verbandsvertreter sagten oft nicht, was wirklich im Alltag der Muslime geschehe, sondern sprächen lieber von Ritualen, die die andere Seite leicht akzeptieren könne. Das sei aber kein Dialog. Kirchen und andere Gruppen sollten darauf bestehen, mit den Islamvertretern über Inhalte und Probleme zu diskutieren.
Datum: 06.04.2009
Quelle: RNA