Bundesverfassung

EVP will Christentum als «Leitkultur» verankern

Die Evangelische Volkspartei (EVP) will das Christentum mit einem Religionsartikel in der Bundesverfassung als «Leitkultur» verankern. Dies bestätigte EVP-Generalsekretär Joel Blunier gegenüber der Zeitung «Sonntag». Die Parteileitung hat die Nein-Parole zur Anti-Minarett-Initiative herausgegeben und ist jetzt mit Mitgliederaustritten konfrontiert.
Der neue Artikel in der Schweizerischen Bundesverfassung soll das Zusammenleben der Religionsgemeinschaften regeln.

Der neue Artikel soll das Zusammenleben der Religionsgemeinschaften regeln und die christliche Tradition als «Leitkultur» in der Bundesverfassung verankern, sagte Blunier. Die Parteileitung habe das weitere Vorgehen an der letzten Vorstandssitzung diskutiert: «Wir machen einen parlamentarischen Vorstoss oder lancieren eine Volksinitiative», sagt Blunier.

Da eine Änderung der Bundesverfassung angestrebt wird, müssten die Schweizer Stimmberechtigten darüber befinden. Mit dem Vorstoss sollen nach dem Willen der EVP für den Islam und andere Religionen Leitplanken gesetzt werden. Dazu gehört auch eine «staatliche Qualitätskontrolle bei der Ausbildung der Imame», die künftig an einer universitären Fakultät ausgebildet werden sollen.

Parteimitglieder laufen davon

Seit die EVP-Parteileitung die Nein-Parole zum Minarett-Verbot herausgegeben hat, brodelt es unter den Parteimitgliedern. Gegenüber «Sonntag» bestätigte Blunier, dass deshalb viele Mitglieder den Austritt aus der Partei erklärt hätten: «Sie sagen, die EVP müsse das Christentum verteidigen. Da könne man gar nicht gegen die Initiative sein.»

 

Datum: 17.11.2009
Quelle: Kipa

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