Stille gesucht

Haben Sie zuviel um die Ohren?

Wir leben in einer Welt voller Lärm und Geräusche. Nicht selten ist es laut am Arbeitsplatz, im Verkehr, an Baustellen oder in der Nachbarschaft. Stille wirkt fast schon beängstigend – und ist doch umso nötiger.
Zuviel um die Ohren
Stille

In der Freizeit setzen wir uns oft zusätzlichen Geräuschkulissen aus: der Lieblingsmusik unterwegs via Kopfhörer oder diverse Geräte in der Wohnung. Manche Menschen schalten Radio, Musikanlage, Computer oder Fernsehen erst aus, wenn sie zu Bett gehen, einige selbst dann nicht.

Manche merken es nicht

An einem einzigen Tag bekommen wir auf diese Weise so viel zu hören, dass wir unsere Ohren damit regelrecht überbelasten. Manche merken das nicht einmal, weil sie es nicht anders gewohnt sind.

Doch aus einer Überbelastung für die Ohren können unversehens Unruhe, Nervosität, Angst und Stress werden, bis hin zu handfesten körperlichen Krankheiten, von Hörsturz und Tinnitus einmal ganz abgesehen.

Ohren kann man nicht ausschalten

Geräuschen und Lärm kann man sich nicht unmittelbar entziehen. Die Augen kann man schliessen, wenn man etwas nicht sehen will. Bei den Ohren geht das nicht; sie sind sozusagen immer auf Empfang. Manchmal möchte man nur noch abschalten.

Denn wirklich zur Ruhe kommen kann man nur, wenn man das zunächst einmal mit den Geräten um sich herum macht – sie abschalten, so dass nicht mehr ständig etwas am Laufen ist, es nicht permanent irgendwo summt oder wummt.

Angst vor der Stille?

Doch gerade mit diesem «Abschalten» haben viele ein Problem. Sie empfinden Stille als etwas Bedrohliches, als ein Gefühl von Einsamkeit, das sich nur schwer ertragen lässt. Für andere ist Stille einfach nur langweilig, so als würden sie selbst nicht mehr aktiv leben.

Der französische Mathematiker Blaise Pascal umschrieb das folgendermassen: «In der Stille kommt der Mensch zu sich selbst und damit zu seinem grössten Problem.» Denn zu oft versuchen wir, anderes in unserem Innern zu übertönen: Ängste, Sorgen, bohrende Fragen, Gefühle von Einsamkeit.

Stille und Ruhe braucht jeder

Fragen Sie sich einmal ganz ehrlich: Wann am Tag ist es bei mir wirklich still? Und: Empfinde ich das als angenehm? Gibt es bei mir – ausser vielleicht beim Schlafen – noch Zeiten, an denen wirklich Ruhe herrscht und nichts zu hören ist?

Geräte wie Radio, Fernsehen oder Musikspieler ständig zu nutzen ist eine Gewohnheit, die sich nicht von heute auf morgen ändern lässt. Vielleicht fangen Sie damit an, zunächst einmal die «Laufzeiten» der Geräte zu verringern. Oder Sie warten unmittelbar nach dem Aufstehen mit dem Einschalten Ihrer Geräte. Dann klingt in Ihnen noch die innere Ruhe der Nacht und des Schlafes nach.

Gott redet zu Menschen

Und das Beste: In der Stille kann man sogar Gottes Stimme wahrnehmen. In den allerseltensten Fällen ist das eine akustisch hörbare Stimme. Aber Gott kann sich durch Gedanken oder Eindrücke so mitteilen, dass man recht genau weiss: Das kommt jetzt nicht von mir, das ist Gott.

In einer alten Einzelschrift in der Bibel spricht jemand davon, wie wichtig ihm diese Stimme geworden ist: «Morgen für morgen weckt er mich, und dann höre ich zu: Der Herr lehrt mich wie ein Lehrer seinen Schüler. Ja, Gott der Herr, hat mich bereit gemacht, auf ihn zu hören.» (Jesaja, Kapitel 50, Verse 4 und 5)

Buch zum Thema:
Stille finden. Aus der Ruhe leben lernen

Datum: 31.07.2012
Autor: Norbert Abt
Quelle: Jesus.ch

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