Wenn es anders kommt
Die meisten Menschen fühlen sich wohler, wenn sie ein Leben führen, das möglichst wenige Überraschungen und Unwägbarkeiten hat. Dahinter steht der Wunsch nach Sicherheit.
Man kann nicht sicher planen
Doch Sicherheit scheint seltener zu werden. Zwar erleben wir in unseren Breiten keine Hungersnöte, Kriege oder Vertreibungen. Aber: Von heute auf morgen gerät die Wirtschaft in eine Talsohle und mit einem Mal sind Staatsbankrotte nicht mehr nur theoretisch möglich, Krankheiten verbreiten sich rasant, Katastrophen und politische Erdbeben werfen Planungen und Wohlstand von einem Tag auf den anderen über den Haufen.Was aber steckt hinter unserem Bedürfnis nach Sicherheit und Berechenbarkeit? Es ist der Wunsch nach Übersicht, nach festem Boden unter den Füssen, nach einem Raum, in dem man das Leben geniessen kann, anstatt ständig zu kämpfen und reagieren zu müssen.
Wie wir uns absichern
Was sind unsere gängigen Strategien, um uns vor Überraschungen zu schützen?- Wir planen unser Leben, unsere Woche und Tage. Das gibt uns Sicherheit, weil wir dann ziemlich genau wissen, was, wann passieren wird.
- Wir schliessen Versicherungen ab, um uns vor den Folgen von Unfällen und Schicksalsschlägen abzusichern.
Schräge Strategien
Manche Menschen entwickeln auch recht fragwürdige, ja geradezu schräge Strategien, um sich vor Unsicherheiten zu wappnen:- Sie gehen keine feste Beziehung mehr zu einem Partner oder einer Partnerin ein, weil sie sich vor einer Enttäuschung schützen sollen. Etwa nach der Devise: Vertraue ich mich keinem an, dann kann mein Vertrauen auch nicht enttäuscht werden.
Kontrolle oder selbst machen
Andere leben nach dem Motto «Immer auf Nummer sicher gehen». Das heisst für sie, dass Sie die Zusagen von anderen nicht ernst nehmen, sie genau kontrollieren oder lieber gleich alles selbst machen, weil sie eigentlich nur sich selbst über den Weg trauen. - Eine solche Haltung ist Sprengstoff für Beziehungen!Andere wieder machen eine bestimmte Anschaffung nur, wenn sie dazu ganz viel in recherchiert haben. Das ist ein Weg, um sich beim Kauf vor einer Enttäuschung zu schützen.
Leben bedeutet Risiko
Leben bedeutet unweigerlich, immer wieder grössere oder kleinere Risiken einzugehen. Es lässt sich nicht alles vorherplanen und absichern.In Leben eines Menschen kommt vieles, auch sehr Widersprüchliches, zusammen: Niederlagen und Erfolge, Freude und Trauer, Abschied und Neubeginn, Schwächen und Stärken etc.
Jesus drückte dieses Nebeneinander in einem Bild aus. Er erzählte von einem Bauern, der auf seinem Feld Weizen. In einer Nacht säte sein Feind Unkraut dazwischen. Nun fragten die Arbeiter den Bauern, was sie tun sollen. Sie wollten das Unkraut möglichst sofort aus dem Feld reissen. Doch der Bauer entschied anders und sagte: «Nein, dabei würdet ihr ja den Weizen mit ausreissen, Lasst beides bis zur Ernte wachsen» (Die Bibel, Matthäus, Kapitel 13, Verse 29-30).
Alles wächst bis er kommt
Wir hätten gerne alles fein säuberlich getrennt und eine klare Übersicht. Wir wollen wissen, woran wir sind, um keine bösen Überraschungen zu erleben. Jesus aber geht einen anderen Weg, er lässt allem seine Zeit und zwar bis zum wirklichen Ende. Der Tag, an dem er wieder sichtbar zu uns Menschen kommt.Datum: 27.03.2011
Autor: Norbert Abt
Quelle: Jesus.ch