Christlicher Convent 2019

«Wir bleiben beieinander in einer sich verändernden Welt»

Mit einem Bekenntnis zu Jesus Christus als verbindende und verbindliche Mitte ging der zweite Christliche Convent Deutschland (CCD) am 3. Juli in Kirchheim (bei Bad Hersfeld) zu Ende. Die über 200 Leitenden aus ganz Deutschland sprachen sich gegenseitig das Wort des Apostels Paulus zu, dass Christus die Hoffnung der Herrlichkeit ist.
Heinrich Christian Rust
Schwester Anna-Maria
Gegenseitiges Bekenntnis: «Christus, die Hoffnung der Herrlichkeit.»

Angesichts grosser gesellschaftlicher Umbrüche seien die Christen zur Einheit gerufen: «Wir bleiben beieinander in einer sich verändernden Welt trotz unterschiedlicher Traditionen, Verständnisse und Deutungen. Es ist ein Lernweg mit Höhen und Tiefen. Doch so können wir dem Wort Jesu entsprechen, dass wir eins sein sollen, so wie Jesus eins mit dem Vater ist», so der Wortlaut einer zusammenfassenden Erklärung.

Der Theologe Dr. Heinrich Christian Rust (Hannover, Bund Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden) unterstrich die Dringlichkeit des Miteinanders der Christen. Er mahnte: «Wir haben keine Zeit mehr für konfessionelles Klein-Klein. Tatsächlich machen die Trennungen zwischen uns Christen unserem Herrn weit mehr zu schaffen als uns.»

Leitende aus ganz Deutschland kamen vom 1. bis 3. Juli zusammen, um über die Einheit der Christen und tiefgreifende gesellschaftliche Veränderungsprozesse zu sprechen und zu beten. In Referaten wurden Fragen der Digitalisierung und künstlichen Intelligenz, tiefgreifende soziologische Veränderungsprozesse und der Schutz der Erde thematisiert. Die Schöpfung ist nicht das Eigentum des Menschen. Dessen Aufgabe sei es, mit ihr massvoll und gerecht umzugehen.

Das Kreuz als Anker

Schwester Anna-Maria aus der Wiesche (Christusbruderschaft Selbitz und Mitglied der CCD-Steuerungsgruppe) machte deutlich: «Das Kreuz ist der Anker in allen Veränderungen. Als Christen haben wir unsere Heimat in Gott, in seiner Liebe ist unsere Heimat. Wir wollen, wenn wir Unsicherheit erleben, nicht nach allem Möglichen greifen. Denn wir haben in Christus den Anker und die Mitte für unser Leben.» Die Konkretisierung einer inneren Beheimatung wurde in weiteren Schritten erörtert.

Theologische und fachliche Vorträge sowie das Gespräch nahmen breiten Raum bei dem Treffen ein. Vorträge hielten Schwester Dr. Nicole Grochowina zu dem Thema «There is no planet B» (sie ist Historikerin für Frühe Neuzeit und Kirchengeschichte), der Soziologe Prof. Dr. Michael Hochschild (Time-Lab Paris/Institut d’Études et de Recherches postmodernes), der Informationswissenschaftler Prof. Dr. Klaus Henning (Aachen), der Fernseh-Journalist und Autor Markus Spieker, der Theologe Dr. Heinrich Christian Rust (Braunschweig) und der Theologe Dr. Johannes Hartl (Gebetshaus Augsburg).

Gott als Orientierung

Das gemeinsame Gebet, sei es in Form der Anbetung, der Fürbitte oder im «Hören» auf Gott, bestimmte den Charakter der Veranstaltung. Die Initiatoren sahen das Treffen als einen vielgestaltigen «Hör- und Wahrnehmungsprozess», so Gerhard Pross, einer der Initiatoren des CCD. «Wir wollten einerseits auf prophetische Stimmen in unserem Land hören. Wir hörten aber auch aufeinander und auf wichtige Stimmen der Zeit zu gesellschaftlichen Herausforderungen.»

Angesichts einer sich stark verändernden und in Bewegung befindlichen Welt, gelte es darauf zu achten, wie Gott sein Volk führe, betonte Gerhard Pross. «Dabei muss man sich klar machen, dass das Schauen auf Gott richtig herausfordernd sein kann. So wie das war, als das Volk Israel sich von der Wolken- und Feuersäule führen liess. Das heisst für christlich Leitende, auf Gott zu warten, trotz der vielfältigen Erwartungen und des Handlungsdrucks der Menschen, die sie leiten.» Pross sprach sich dafür aus, dass christliche Gemeinden und Werke künftig weit mehr in Leitungsnachwuchs investieren.

Der CCD ist eine Initiative, die nach eigenem Verständnis ohne die verschiedenen ökumenischen Prozesse der vergangenen Jahre nicht denkbar wäre. Für das Jahr 2020 ist ein weiteres Treffen des CCD in Berlin vorgesehen.

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Datum: 05.07.2019
Autor: Norbert Abt
Quelle: Livenet

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