Wo zerbrochene Beziehungen heil werden
Der Theologe leitet das nach dem ersten Londoner Bischof benannte St. Mellitus-College der anglikanischen Kirche, dessen Studentenzahlen seit der Gründung 2007 rasant zunehmen. Laut Tomlin erkennen viele Zeitgenossen einen Sinn im christlichen Glauben, doch zweifeln sie an der authentischen Kraft der Religion. «Unsere erste Aufgabe ist nicht so sehr, die Wahrheit des christlichen Glaubens aufzuzeigen, sondern seine Echtheit», sagte Tomlin am Theologischen Seminar St. Chrischona bei Basel. Die Kirche solle daher mit Fragen provozieren. In einer Bibelarbeit beschrieb sie Tomlin als den Ort, wo Jesus zerbrochene Beziehungen des Menschen wieder heilt – mit Gott, mit anderen Menschen, der Schöpfung und sich selbst.
«Wenn Menschen eine solche Kirche erleben…»
Der Autor des Buches „Die provozierende Kirche» gab konkrete Tipps für den entsprechenden Wandel: Christen sollten in der Anbetung die Gegenwart Gottes erwarten, bedürftigen Menschen helfen, das eigene Leben an Jesu Leben ausrichten. «Wenn Menschen eine solche Kirche erleben, weckt es die Erinnerung, wie es im Reich Gottes sein sollte. Das provoziert Fragen, auf welche die Antwort das Evangelium ist.»
Die provozierende Kirche war auch Thema eines Vortrags von Graham Tomlin an der Theologischen Fakultät Zürich. Er lud die Anwesenden ein, die Gegenwart Gottes in unseren Gottesdiensten zu erwarten: «Gefährlich wird es, wenn wir Gottes Gegenwart erwarten. Denn die Liebe Gottes transformiert uns ins Bild Christi und weckt in uns die Sehnsucht nach radikaler Hingabe!»
Das Buch von Graham Tomlin kann bei Alphalive Schweiz bezogen werden.
Datum: 20.10.2012
Quelle: Livenet / Alphalive Schweiz