Festakt

Theologisches Studienzentrum in Linz eröffnet

Das österreichische "Institut für Theologie und Gemeindebau" (ITG) hat am 17. Oktober sein neues Studienzentrum in Linz eröffnet. In einem Festakt im Volkshaus Linz-Pichling wurde gleichzeitig Timm Smutny in sein Amt als Institutsleiter eingesetzt.
Neu verantwortlich für die beiden Studienzentren: Timm Smutny (rechts). Neben im Frank Hinkelmann.
Österreich braucht theologisch geschulte, mündige Christen: Christoph Grötzinger.
Jesus würde heute Theologen ausbilden: Thomas Schirrmacher in Linz.

In seiner Vorstellung des ITG ging Smutny auf dessen Wurzeln ein: Vor 25 Jahren wurde die Bibelschule Ampflwang ins Leben gerufen, die später nach Wallsee umzog. Da die Schüler für den Internatsbetrieb ausblieben, konnte die Schule im Jahr 1999 nicht mehr weitergeführt werden. Das Anliegen blieb aber: Österreich braucht ausgebildete Mitarbeiter und Gemeindeleiter. 2004 startete das "Evangelikale Bildungswerk in Österreich" (EBÖ) als Rechtsnachfolger mit der Abendbibelschule "Glaube begründet leben". 2005 wurde das ITG mit einem Studienzentrum in Innsbruck eröffnet. Der neue zweite Standort in Linz ist für Studierende aus der östlichen Hälfte des Landes leichter erreichbar.

Berufsbegleitendes Studium

Das Studium am ITG kann parallel zu Beruf und Gemeinde absolviert werden. Neben viel Selbststudium gibt es monatliche Blockseminare. Die persönliche Begleitung der Studenten und die sofortige Umsetzung des Gelernten in der Gemeindepraxis sind unverzichtbare Bestandteile der Ausbildung.

Smutny, der aus Deutschland stammt und elf Jahre in Niederösterreich in der Gemeindeaufbau- und Seminararbeit tätig war, skizzierte in der Feier drei Schwerpunkte des ITG: innigere Gemeinschaft des Studenten mit Gott, gründliche theologische Arbeit auf akademischem Niveau und Prägung der Persönlichkeit durch Gemeinschaft mit anderen Studenten und Dozenten. Das ITG ist österreichischer Partner des Martin Bucer Seminars (MBS) mit Sitz in Bonn. Das alternative Theologiestudium führt zum Bachelor oder Master der Theologie.

"Würde Jesus heute Theologen ausbilden?"

Der Rektor des MBS, Prof. Thomas Schirrmacher, hielt den Festvortrag zum Thema: "Würde Jesus heute Theologen ausbilden?" Im Neuen Testament und in der Kirchengeschichte finden wir Theologen, auf die Jesus sicher verzichten konnte, so Schirrmacher. Diese würde Jesus heute auch nicht ausbilden. Aber Jesus habe ausgebildet, und er wolle auch, dass weiter ausgebildet wird. Theologie sei nichts anderes als christliche Lehre, die wiederum an andere weitervermittelt werde.

Abhängig von Gott

Den "Mehrwert" der Ausbildung von Jesus sieht Schirrmacher im missionarischen Element, der Charakter- und Persönlichkeitsbildung, der Einbeziehung von Gaben, in der Ausrichtung auf Menschen und dem sofortigen Üben des Erlernten. Jesus habe Jünger ausgebildet, die hier und jetzt konkrete Antworten geben können. Wichtig sei das Wissen des Theologen, dass er in Abhängigkeit von Gott lebt und nur der Heilige Geist ihn zu seinem Dienst befähigen kann. Schirrmacher zitierte Calvin: "Der Einzige, der uns berechtigt, Theologie zu betreiben, ist der Heilige Geist. Er kann uns unsere Eitelkeit aufzeigen." Ohne diese Abhängigkeit vom Geist Gottes würden Theologen gefährlich, so Schirrmacher.

Verantwortung wahrnehmen aus theologischer Mündigkeit

Dem Festakt schloss sich ein Empfang im Evangelikalen Missionszentrum an. Pastor Walter Bösch, Vorstandsmitglied der Freien Christengemeinden / Pfingstgemeinden (Wien), Pastor Wolfgang Bremicker, Vorstandsmitglied des Bundes Evangelikaler Gemeinden (Wien), Carsten Friedrich, Leiter des MBS-Studienzentrums in Chemnitz (D), und Christoph Grötzinger, Generalsekretär der Österreichischen Evangelischen Allianz (Bürmoos) überbrachten Grussworte. Grötzinger drückte seine Freude über das neue Studienzentrum aus. Das Land brauche in jeder Hinsicht theologisch geschulte, im Glauben gereifte, im Dienst bewährte Christen. Nur wer wisse, wo er theologisch stehe, könne mit einem Schritt auch über den eigenen Gemeindekreis hinaustreten.

Andersdenkenden zuhören

Für die Allianzen im Land brauche es Christen mit Überzeugungen. Bei aller guten Theologie müssten Christen sich eine Lernfähigkeit erhalten, die dem Andersdenkenden zuhören könne, so Grötzinger. Dr. Gerold Lehner, Superintendent der Evangelischen Kirche A.B. in Oberösterreich, konnte aus Krankheitsgründen nicht teilnehmen. Er sandte eine Grussbotschaft, die verlesen wurde.

Das ITG ist ein Arbeitszweig des Evangelikalen Bildungswerks in Österreich (EBÖ) mit Sitz in Innsbruck. Als Obmann fungiert Daniel Lieberherr, Geschäftsführer ist Peter Mayer. Zum Team gehören weiter Max Eugster und Drs. Frank Hinkelmann. Das EBÖ ist Partner der Österreichischen Evangelischen Allianz.

Quelle: Livenet / ÖEA

Datum: 22.10.2009

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