30 Tage Gebet: Pomaken

Pomaken

Im islamischen Fastenmonat Ramadan beten Christen für Muslime. Heute Infos zu den Pomaken.

Wer sind die Pomaken? Allgemein gesprochen ist darunter eine muslimische Volksgruppe zu verstehen, die im südlichen Balkanraum beheimatet ist. Sie sprechen einen Dialekt des Bulgarischen, der mit türkischen Worten durchsetzt ist. Die meisten Pomaken leben im Rodopen-Gebirge, das zu zwei Dritteln in Südbulgarien und zu einem Drittel in Nordgriechenland liegt. Daneben gibt es kleinere Gruppen von Pomaken in Serbien, Mazedonien, Albanien und der Türkei.

Die Entstehung dieser Volksgruppe ist umstritten, und so versuchen Türken, Griechen und Bulgaren, sie als einen Teil ihres jeweiligen Volkes darzustellen und sie auf ihrem Staatsgebiet zu assimilieren. In Bulgarien gibt es rund 250.000 Pomaken, in Griechenland 100.000 und je 50.000 in Mazedonien und der Türkei. Die Pomaken in der Türkei sind bereits fast vollständig assimiliert. Nur noch die Älteren sprechen Bulgarisch; die jüngeren Generationen betrachten sich schon als Türken.

Am weitesten verbreitet ist die Vorstellung, dass die Pomaken Slawen sind, die sich im Laufe der über Jahrhunderte andauernden Türkenherrschaft zum Islam bekehrten. Deshalb wurden sie von den christlichen Bulgaren meist als Kollaborateure der bei ihnen verhassten Türken angesehen. Dies hat in ihnen ein kollektives Grundgefühl von Ablehnung und Schuld hervorgerufen.

Unter dem kommunistischen Regime wurden die Pomaken an der Pflege ihrer Kultur stark behindert: muslimische Feste, die Beschneidung sowie das Tragen des Schleiers wurde verboten und islamische Namen in slawische umgewandelt.

Während viele Pomaken in Kleidung und Lebensstil heute der bulgarischen Bevölkerung angepasst sind, haben manche auch einen entgegengesetzten Weg eingeschlagen: von radikalen islamischen Gruppen aus dem Ausland unterstützt, besinnen sie sich auf ihre muslimischen Wurzeln und grenzen sich immer mehr von der bulgarischen Kultur ab.

Die Lebensbedingungen im Rodopen-Gebirge sind hart: unwegsames Gelände, karge Böden, und harte Winter. Das hat zusammen mit der erwähnten Ablehnung eine konservativ eingestellte, verschlossene Volksgruppe hervorgebracht, die sich Neuem gegenüber nicht leicht öffnet.

Deshalb ist es auch besonders schwierig, die Pomaken mit dem Evangelium bekannt zu machen und es bedarf geduldiger, sensibler und ausdauernder Mitarbeiter, die in der Lage sind, die jahrhundertealten Schranken zwischen den Volksgruppen mit der Liebe Christi zu überwinden.

Es gibt in ganz Bulgarien weniger als 100 Christen unter den Pomaken und 5 Gemeinden. In den anderen Ländern sind keine Christen bekannt. In Nordgriechenland wäre z. B. die Entstehung einer Arbeit unter den Pomaken dringend wünschenswert.

Gebetsanliegen
- Mehr bulgarische Mitarbeiter, die bereit sind, in den pomakischen Gegenden zu leben, Einheit unter den bestehenden Gemeinden.
- Mehr Verständnis für die Andersartigkeit der Kultur und Geschichte der Pomaken von Seiten der bulgarischen Gemeinden, die Zeugnis geben wollen.
- Neue Literatur, die das muslimische Denken aufgreift und ein Schulungszentrum für zukünftige Gemeindeleiter.

Quelle Text und Bild: Deutsche Evangelische Allianz / SEA

Datum: 24.09.2008

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