Das Volk der Kaur lebt im südlichen Teil der Insel Sumatra in Indonesien, etwa 180 km südlich der Provinzhauptstadt Bengkulu, an der Küste des Indischen Ozeans. Die Kaur sprechen Mulak, die meisten verstehen jedoch auch die Staatssprache Indonesiens, die Bahasa Indonesia. In kultureller wie sprachlicher Hinsicht sind die Kaur mit den Pasemah und Serawai, ihren nördlichen Nachbarn, verwandt. Zudem wurde ihre Sprache auch von den in der angrenzenden Provinz ansässigen Lampungesen beeinflusst. Die Kaur sind Reisbauern. Bei der Reisernte packen alle mit an, denn jeder Reishalm wird einzeln von Hand gepflückt. Nach der Reisernte finden die Hochzeiten statt, zu denen das ganze Dorf zusammen kommt. Im allgemeinen heiraten die Mädchen im Alter von 15 bis 16, die jungen Männer mit 20 Jahren. Bei den Kaur ist die Heirat mit Angehörigen anderer Volksgruppen verboten. Auch bei Todesfällen versammelt sich die ganze Dorfgemeinschaft. Am 3., 7., 40. und 100. Todestag werden besondere Zeremonien durchgeführt. Ausser Reis pflanzen die Kaur Pfeffer und Gewürznelken zum Verkauf an. Zum Eigenverzehr ziehen sie auch Kokospalmen und vielerlei Obstsorten. Sie lassen ihr Vieh (Hühner, Enten, Ziegen, Wasserbüffel und Kühe) frei herumlaufen, wodurch der Gemüseanbau fast unmöglich wird. Die Kaur bewohnen Steinhäuser mit Wellblechdächern. Viele Jahrzehnte lang waren sie vom übrigen Teil der Provinz Bengkulu abgeschnitten, denn die Strassen waren kaum befahrbar, besonders in der Regenzeit. Ihre landwirtschaftlichen Produkte transportierten sie dann per Schiff in die Landeshauptstadt Jakarta. Inzwischen wurde durch ihr Gebiet eine Strasse gebaut, die sie mit Bengkulu und Lampung verbindet. Fast alle Kaur können lesen und schreiben. Sie sind offiziell 100% Muslime, und in jedem Dorf gibt es mindestens eine Moschee. Im Alltag jedoch leben die Menschen als Animisten. Sie verehren Steine und grosse Bäume, fürchten die Geister und beten zu ihren Ahnen. Wenn sie krank sind, gehen sie zum Zauberer, obwohl es öffentliche Polikliniken gibt. Von Geburt bis zum Tod werden zahlreiche religiöse Zeremonien durchgeführt, die die Menschen vor Unglück und Unheil bewahren sollen. Im Gebiet der Kaur gibt es keine einzige Gemeinde. Es ist nicht bekannt, dass sich je ein Kaur zu Christus bekehrt hat, obwohl das Evangelium bei besonderen Gelegenheiten verkündigt wurde. Es ist nicht einfach für einen Kaur, Christ zu werden. Die Kaur glauben, dass sie alle von einem bestimmten Vorfahren abstammen, der über sie wacht, obwohl er längst gestorben ist. Sie sind davon überzeugt, dass der Geist dieses Ahnen Unheil über das ganze Dorf bringen wird, wenn ein Kaur sich zu Christus bekehrt. Wer sich für das Evangelium interessiert, wird verfolgt, weil die Menschen Angst vor den Geistern haben. - Die Entsendung von Mitarbeitern unter die Kaur. Sie könnten das Evangelium zwar nicht offen verkünden, sondern müssten als Händler oder Handwerker leben und Freundschaften schließen. Dann könnte das Wort Gottes aber in persönlichen Beziehungen verkündigt werden. - Die Bewahrung von Evangelisten im Gebiet der Kaur vor bösen Menschen und ihre Stärkung im Herrn und seinem Wort. - Die Herstellung von Bibelteilen oder christlichen Kassetten in der Sprache der Kaur. - Dass die Serawai, die kulturell und sprachlich mit den Kaur verwandt sind, und etliche christliche Gemeinden haben, Boten zu den Kaur senden. - Auswirkungen durch christliche Fernsehsendungen und die Entstehung einer Kaur-Gemeinde. Webseite: www.ead.de Etwa 40’000 Menschen, 100% Muslime
Gebetsanliegen:
Datum: 11.11.2003
Quelle: Deutsche Evangelische Allianz