Schub für Glaubenskurse

«Ich glaub schon»

Glaubenskurse stossen in deutschen Landeskirchen auf zunehmendes Interesse. Die Evangelische Kirche in Deutschland EKD fördert sie mit der Aktion «erwachsen glauben». Die Gemeinden werden motiviert, lokal oder regional einen der verschiedenen Kurse anzubieten.
Bible Study

Im Süden Deutschlands und vermehrt auch im Norden setzen die evangelischen Landeskirchen auf Kurse, in denen Fragen zum Glauben frei geäussert und besprochen werden können. Die Einladung zum Glaubenskurs ist in der Württemberger Kirche ein Teil der Kampagne «Ich glaub schon», die zum Reformationsjubiläum 2017 hinführt.

Glauben in unsicheren Zeiten

Der Württemberger evangelische Landesbischof Frank Otfried July unterstrich bei ihrem Start, dass Glaube nichts Ungefähres ist. «Glauben ist das Vertrauen auf Gott, der mein Leben begleitet, der mich stärkt und tröstet, der meine Klage, Trauer und mein Nichtverstehen annimmt.» Wer auf Gott vertraue, könne Zeichen der Nächstenliebe und der Solidarität in der Welt setzen. Und, so July: «Glaube ist in besonderer Weise notwendig: In Zeiten, in denen  die Verunsicherung gross ist und immer mehr Vertrautes in Frage steht.»

Einblicke in die Bibel

Die Landeskirche Württemberger Landeskirche nennt online fünf «bewährte» Angebote: den Alpha-Kurs (in der Schweiz Alphalive), den Emmaus-Kurs, Lebensspur, Spur8 (ehemals «Christ werden – Christ bleiben») und Stufen des Lebens. Darüber hinaus gibt es weitere Bibel- und Theologiekurse. Der Stuttgarter Bibelkurs mit 14 Heften zum Alten und Neuen Testament ist 2010 in überarbeiteter Form erschienen.

Gemeinden werden motiviert

In der hannoverschen Landeskirche, der mit 2,9 Millionen Mitgliedern grössten Landeskirche Deutschlands, ist die im September 2011 lancierte EKD-Initiative «erwachsen glauben» gut angekommen. Dies sagte der für missionarische Dienste zuständige Pastor Philipp Elhaus der Nachrichtenagentur idea. An der Eröffnungsveranstaltung sowie an den Studientagen in den sechs Sprengeln der Landeskirche hätten über 1'000 Haupt- und Ehrenamtliche teilgenommen und sich über unterschiedliche Kursmodelle informiert.

Breite Palette

Laut Elhaus stossen Angebote in regionaler Trägerschaft mit mehreren beteiligten Gemeinden auf besonderes Interesse. In Osnabrück hatte ein Kurs 250 Teilnehmer. Über ein Drittel der teilnehmenden Gemeinden habe zum ersten Mal einen Kurs angeboten, sagte Elhaus. Bewährt habe sich die breite Palette der Angebote: «Nur eine Vielfalt der Ansätze wird den unterschiedlichen Lebenswelten der Menschen gerecht.» Eine kirchliche Webseite listet nicht weniger als 14 verschiedene Glaubenskurse auf.

Zweifler und Suchende abholen

Unter ihnen ist der von Elhaus selbst erstellte Kurs «Kaum zu glauben?!» An vier Abenden wird christlicher Glaube einfach vorgestellt:

  • «Woran du dein Herz hängst» – Gott
  • «Mein Gott – was für ein Mensch» – Jesus Christus
  • «Was mein Leben erhellt» – Heiliger Geist
  • «Mit Gott per DU» – Gebet

Oft sind es laut Elhaus gerade Kinder, die Erwachsene anregen, sich neu oder erstmals mit Glaubensthemen auseinanderzusetzen. Dazu gibt es das Praxisbuch «Wenn Anna Papa von Gott erzählt». Es enthält praktische Ideen, wie Erwachsene und Kinder gemeinsam den Glauben spielerisch entdecken können.

Datum: 01.03.2012
Autor: Peter Schmid
Quelle: Livenet / idea

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