Wahrsagung

Wahrsagung ist dämonisches Zerrbild der Weissagung

Die Wahrsagung ist das dämonische Zerrbild der Weissagung oder Prophetie. Das Neue Testament berichtet an einer Stelle von einer Wahrsagerin (Apg. 16,16-18). Es wird ausdrücklich hervorgehoben, dass ihre Gabe dämonischen Ursprungs ist, oder vielmehr, dass sie eine dämonische ist.

Paulus gebietet dem Dä­mon, dass er von ihr ausfährt, und seitdem hat sie keinen Wahr­sagergeist mehr.

Wahrsagen ist ein naturhafter Vorgang

Das Wahrsagen geschieht gleichsam naturhaft und kann ab­laufen ohne persönliche Beteiligung des Wahrsagenden. Die Weissagung dagegen kommt ohne tiefe innere Beteiligung des Weissagenden nicht zustande; das Schicksal des Volkes oder der Person, das er weissagt, ergreift ihn mächtig im Gemüt und Gewissen, und erst aus schwerem Ringen und Mitleiden wird das geboren, was er auszusagen hat.

Der eine Fall in der Apostelgeschichte zeigt uns, dass die Apostel mit Wahrsagern keinen Scherz treiben. Sie machen ihrem Treiben einen sehr kurzen Prozess, weil die Herabwürdigung des Menschen zum Werkzeug solcher schwarzen Künste ihnen weh tut (16,18) und weil sie das sichere Gefühl haben, dass hier etwas am Werk ist, das unberechenbaren Schaden anrichtet und darum nicht ge­duldet werden darf.

Datum: 09.12.2009
Autor: Ralf Luther
Quelle: Neutestamentliches Wörterbuch

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