Ja, das wär‘s doch, was hier der Jude Schalom Ben-Chorin beschreibt.
Wie dringend diese Aufforderung ist, zeigen gerade die letzten Tage zur Genüge. Was zur Zeit in der ganzen Welt passiert, ist nichts anderes als Gewalt mit Gewalt vergelten. Kaum spürbar sind Hände die zur Versöhnung ausgestreckt sind, statt dessen kommen Waffen und Bomben als Antwort zum Einsatz. Wo wird das hinführen?
Friedensarbeit ist harte Arbeit und deshalb wahrscheinlich auch so schwierig. Auf den zugehen, der mir etwas zuleide getan hat, ihm zuhören können ist eine Zumutung, aber gerade das wird uns Menschen zugemutet. Nur Menschen, die bereit sind zur Versöhnung, können auch Friedensstifter sein.
Dazu haben wir ja eine grosse Verheissung von Gott. Gerade in der Passionszeit werden wir daran erinnert. Paulus hat das mit einem Satz im Brief an die Gemeinde in Korinth deutlich ausgedrückt: „Denn Gott versöhnte in Christus die Welt mit sich selbst, indem er ihnen ihre Übertretungen nicht anrechnete und in uns das Wort der Versöhnung legte. “ (2.Kor. 5,19)
Als mit Gott versöhnte Menschen haben wir die Kraft selber zur Versöhnung. Versöhnung beginnt im Kleinen. Wir können nie sagen, dass wir zu klein und unbedeutend seien, um einen Einfluss in der Welt zu haben.
In einem afrikanischen Sprichwort heisst es: „Wenn viele kleine Leute an vielen kleinen Orten viele kleine Schritte tun, verändern sie die Welt.“
Auch wir gehören zu den vielen kleinen Leuten.
Datum: 26.03.2004
Autor: Roman Angst
Quelle: Bahnhofkirche Zürich