Licht in der Finsternis

DUNKEL. Im Dunkel tappen. Umherirren. Nicht wissen, wo man ist. Bei einer Nachtwanderung zum Beispiel, wenn die Lichter der Stadt nicht mehr sichtbar sind, der Himmel dunkel, kaum mehr etwas zu erkennen ist. Da werden unsere Schritte unsicher, du müssen wir uns vorsichtig vorantasten, um nicht hinzufallen. Die Erfahrung von Dunkelheit vermeiden wir normalerweise. Wir haben heute ja auch ganz andere technische Möglichkeitenals die Menschen zur Zeit Jesu. Elektrische Lichter machen die Nacht zum Tag, vertreiben die Dunkelheit, die Orientierungslosigkeit, vielleicht auch die Angst. Ja, gerne würden wir alle dunkelheiten aus unserem Leben vertreiben, auch im übertragenen Sinn. Das Fernsehen hilft gegen die Einsamkeit, die Tablette gegen den Schmerz, das hartnäckige Wegsehen hilft gegen Leid und Tod. Jedenfalls vordergründig! Die Kehrseite der Sache ist allerdings: Wer die Dunkelheit nicht meht wahrnimmt, vermag auch das Licht nicht mehr zu sehen.

Jesus bezeichnet sich als ein Licht, das in die Welt gekommen ist. Vielleicht ist es so wie mit unserer Kerze, die erst dann auffällt, wenn die anderen Lichter gelöscht sind. Man kann Jesus als Licht der Welt erst dann erkennen, wenn man die anderen Lichter hinter sich läßt und sich auf das eine Licht einläßt. Jesus, das Licht, erkennt man nicht beim distanzierten Hinsehen, sondern erst dann, wenn man sich ganz und gar auf ihn einlässt. An ihn glaubt, wie er sagt. Ihm vertraut, ohne wenn und aber.

Dann verliert auch manche Dunkelheit des Lebens ihre Schrecken. Wir sind nicht allein. Auch in Angst, Sorge und Not ist er bei und. Auch in Unsicherheiten und Zweifeln lässt er uns nicht los. Wir müssen uns nicht mit den Notlichtern und Irrlichtern dieser Welt die Illusion von Heiligkeit verschaffen. Denn er selbst, das wahre Licht, zeigt uns den Weg.

Datum: 04.10.2002
Quelle: CVJM Deutschland

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