Talk mit Sonja Sorbara

Sehnsucht, Gott nahe zu sein

Sonja Sorbara im Livenet-Talk
Im Livenet-Talk spricht die Autorin Sonja Sorbara über ihr Herzensanliegen, mit Gott eine innige Beziehung zu pflegen und seine Stimme zu hören.

In ihrem Buch «Du sprichst zu mir» lässt Sonja Sorbara an ihrer tiefen Sehnsucht nach einer tiefen und innigen Beziehung mit Gott teilhaben. Im Talk spricht die Pfarrersfrau aus Zürich Hirzenbach über das Thema, das sie schon lange beschäftigt.

Tatsächlich, Gott interessiert sich für uns

«Als ich das erste Mal hörte, dass Gott nicht nur durch die Bibel zu uns spricht und mit uns in Beziehung stehen will, hat mich das umgehauen.» Sonjas bisheriges Bild von Gott entsprach einem strengen Richter, der sich auf unsere Fehler fokussiert. Die Erkenntnis, dass er sich nach einer Beziehung mit uns sehnt, war für sie lebensverändernd. Heute glaubt sie, dass Gottes Reden genauso Teil unseres Lebens sein kann wie das Atmen.

«Wir sind stark geprägt, auf uns selbst zu schauen, eigene Sicherheiten aufzubauen, uns finanziell abzusichern und vor Verletzungen zu schützen. Wir alle wurden verletzt und haben unsere Unsicherheiten.» Die Welt sage uns: «Schau auf dich, kümmere dich um dich selbst.» Sonja betont, dass es bei Gott anders ist, denn er selbst wolle uns den nötigen Schutz bieten. Sich bei ihrem himmlischen Papi geborgen zu wissen, mache einen riesigen Unterschied. Dies heisse aber auch, Gott in alle Bereiche ihres Lebens einzubeziehen.

«Menschen können nur bruchstückhaft etwas geben»

«Ich glaube, dass Gott der einzige ist, der die Sehnsucht in unseren Herzen stillen kann.» Diese Sehnsucht projizieren wir natürlicherweise auf andere Menschen und erwarten von ihnen Liebe. «Ich glaube, dass sehr viele Beziehungen manipulativ sein können, wenn es darum geht, die eigenen Bedürfnisse zu befriedigen.» Wir haben Bedürfnisse und dazu gehört auch das Bedürfnis nach Freundschaft mit anderen Menschen. «Aber der tiefe Herzenswunsch, das Bedürfnis gesehen und angenommen zu sein, kann letztlich nur Gott stillen. Menschen können nur bruchstückhaft etwas geben.»

Gott hilft uns, ihn zu hören

Obwohl Gott unabhängig von uns ist, will er eine Beziehung mit uns. «Das ist für mich mega krass!», ist Sonja begeistert. Gott will mit uns Gemeinschaft haben! «Es ist ein Prozess, seine Stimme kennenzulernen und immer schneller von anderen Stimmen unterscheiden zu können.» Sonja räumt ein, dass sie Gottes Stimme nicht jeden Tag klar vernimmt und schon gar nicht akustisch. «Ich würde sagen: Es ist ein innerer Friede, der mich leitet.» Im Talk gibt Sonja ein Beispiel, wie dies ganz praktisch aussieht und beschreibt eine Situation, in welcher sie sich gedrängt fühlte, sich bei einer Person zu entschuldigen.

«Gott kann immer reden.» Sonja erwähnt, dass Gott sowohl durch einen Esel sprechen konnte, wie auch zum Christenverfolger Saulus. «Gott will zu uns reden und er hilft uns, ihn zu hören.» Ihre Beziehung mit Gott sei erstaunlich schlicht. Manchmal liest Sonja einfach die Bibel so lange, bis sie Gottes persönliche Reden vernimmt.

«Manchmal ist es ein Kampf, seine Stimme zu hören»

Sonja ist schon lange mit dem Thema «Gottes Stimme hören» unterwegs. «Ich finde, dass es am Anfang fast etwas einfacher ist und Gott uns wie ein kleines Kind verwöhnt.» Sie spricht dann von verschiedenen Phasen. «Sein Reden wird immer feiner und meine Entschlossenheit, seine Stimme zu hören, wird immer wichtiger.» Sonja findet das spannend und sie glaubt, dass Gott uns zuweilen herausfordert, unsere Priorität an der Beziehung mit ihm unter Beweis zu stellen. «Wenn ich innerlich mit anderen Dingen absorbiert bin, fällt es mir schwer, ihn zu hören.» An Gott liege dies jedoch nie. «Manchmal ist es ein Kampf, seine Stimme zu hören und ich glaube, dass Gott uns zumutet, manchmal auch darum zu kämpfen.» Gerade in Zeiten der Entmutigung gelte es dranzubleiben, nicht aufzugeben und von Menschen umgeben zu sein, die uns wieder ermutigen.

Es ist verlockend, gut dazustehen

«Beim prophetischen Reden geht es um mehr, als Gottes Stimme zu hören. Es geht auch ums Weitergeben.» Jemand sagte Sonja einmal, dass Gott hierzu die Gabe, den Glauben und den Charakter des Menschen trainiere. «Das gehört immer zusammen.» Sie selbst habe es oft positiv erlebt, wenn andere Menschen ein Reden von Gott für sie weitergaben.

«Wenn ich den Eindruck von Gottes Reden für jemanden habe, gehe ich nicht zu der Person hin und sage es ihr einfach. Zuerst bete ich.» Sie frage Gott, ob es angebracht sei, den Eindruck zu teilen, oftmals sei es aber einfach ein Gebetsanliegen für sie selbst. «Es ist dann wichtig, aufs eigene Herz zu schauen und zu fragen, aus welcher Motivation ich etwas weitergeben will. Ich habe gemerkt, dass es ganz cool ist, etwas weiterzugeben und dann gut dazustehen. Wenn ich das merke, glaube ich, dass ich besser einfach nur bete.»

Eine Trainingsgruppe in der Gemeinde

Nach der Durchführung von Kursen übers Hören von Gottes Stimme kam in Sonjas Gemeinde der Wunsch nach einer Trainingsgruppe zum Hören und Weitergeben auf. «Wir trainieren vor allem das Weitergeben. Natürlich geht es auch ums Hören, vor allem aber darum, wie wir einen Eindruck weitergeben können – sowohl im kirchlichen Setting, wie auch an Menschen, die Gott nicht kennen.»

Unsere Unsicherheiten beim Hören von Gottes Stimme sieht Sonja als Einladung, dem Grund für diese Unsicherheiten nachzuspüren und damit Gott näher zu kommen. «Es ist die Einladung, Gott an unser Herz heranzulassen und zu fragen, was da alles in mir drin ist.» Hören auf Gott ist nicht nur eine Gabe, sondern ein Lebensstil. Es geht um unser Herz.

«Beten mit Verheissungen»

«Wir sind schnell im Bitt-Modus», sagt Sonja. «Das ist nicht falsch, wir sehen das oft in der Bibel.» Doch Gott habe vieles bereits versprochen und da könnten wir eine Haltung des Dankes einnehmen. Damit ist sie beim Inhalt ihres Buches angekommen, welches im September unter dem Titel «Beten mit Verheissungen» erscheinen wird. «Seinen Verheissungen glauben und mit unserem Mund aussprechen – darin liegt noch einmal eine andere Dimension.» Es gehe darum, sich auf Gottes Wort zu stellen. «Ich nehme es ernst, ich vertraue darauf und ich lebe mit ihm.» Dies würde Sonja nicht immer gelingen, doch sie habe die Wirkung kennengelernt, wenn wir Gott und sein Wort ernst nehmen.

Sehen Sie sich den Talk mit Sonja Sorbara an:

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Datum: 15.08.2023
Autor: Markus Richner-Mai
Quelle: Livenet

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