Aufruf zum Gebet

Griechenland braucht vor allem Hoffnung

Griechenland braucht vor allem Hoffnung. Der Leiter der griechischen Evangelischen Allianz, Pfr. Fotis Romeos, ruft angesichts des Zerfalls des Sozialstaats zum Gebet für Verantwortungsträger und Helfer auf.
Ort der Hoffnung: die Neues-Leben-Gemeinde am Rand Athens (Aufnahme von 2004)

Griechenland braucht – über die Entschuldung hinaus – Hoffnung und eine geistliche und soziale Erneuerung. Fotis Romeos bemerkt in seinem Aufruf, dass die hellsten Köpfe der jungen Generation das Land verlassen. Die Renten verflüchtigen sich vor den Augen der Betagten, die Jahrzehnte lang hart gearbeitet haben. Auch evangelische Familien erwägen auszuwandern. Arbeitslos sind über 1,2 Millionen. Mehr Menschen nehmen sich das Leben. Fotis Romeos zitiert den Autor Nikos Dimou: «In Griechenland habe nicht nur die Demokratie ihre Heimat, sondern auch die Tragödie.»

Politikerstreit am Abgrund

Der Ausgang der Wahlen vom 17. Juni lässt die beiden Parteien, die das Land in die Krise geritten haben, an der Macht. Gleichzeitig machten die Wähler die radikale Linke zur zweitstärksten Partei. Deren Führer Alexis Tsipras sagte das Scheitern der zum Sparen gezwungenen Koalition voraus. Entsprechend illusionslos fielen in Brüssel die Reaktionen auf den Wahlausgang aus.

Die Wurzeln der Krise sehen

Laut Romeos haben die Probleme des Landes ihre Wurzeln «in unseren Herzen und unserer Geschichte». Nur wenn die Griechen die Grundlagen von Gottes Wort annähmen, hätten sie eine Chance. Der griechische Pfarrer, Sprecher der winzigen evangelischen Minderheit, sieht Spanien und Italien in einer ähnlichen Lage. «In dieser Zeit sollten Gottes Menschen aufstehen mit einer Botschaft der Hoffnung, mit Gebet und Taten der Barmherzigkeit an Bedürftigen.» Romeos ersucht die Christen im Ausland, für die kleine Schar evangelischer Christen in Griechenland zu beten, die unter diesen Umständen zur Ehre Gottes leben und dienen wollen.

Das Land braucht vor allem Hoffnung

Fotis Romeos ruft auf zum Gebet

  • für eine stabile Regierung,
  • für die Mitarbeitenden in evangelischen Gemeinden und ihre Familien, deren Auskommen angesichts immer neuer Steuern und Abgaben nicht mehr gesichert ist,
  • für christliche Sommercamps, in denen Kinder und Jugendlichen Hoffnung vermittelt wird,
  • für Spitäler und namentlich die evangelische Lukas-Klinik in Saloniki, dass sie Kranke und Schwache im Zusammenbruch des Gesundheitswesens versorgen können,
  • für Kraft und Festigkeit für jene, die eine erdrückende Last der Verantwortung in Politik, Verwaltung und Wirtschaft tragen,
  • für das Gedeihen von Migrationskirchen, von denen über 70 in einem Athener Netzwerk verbunden sind,
  • für einen geistlichen Aufbruch: «dass Gott diese schwere Krise braucht, um sein Reich in unserem Land und der Region voranzubringen».

Datum: 20.06.2012
Autor: Peter Schmid
Quelle: Livenet / EEA

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