Die Co-Leiter der reformierten Jugendkirche, Matthias Girgis und Nik Gugger, konnten eine Fabrikhalle auf dem Sulzergelände in Winterthur mieten. Diese Halle wurde zu einer Fabrikkirche mit Bistro und Infrastruktur für Gottesdienste umgebaut. Innerhalb eines Jahres kamen 200000 Franken an Spendengeldern zusammen und nochmals so viel an Material- und Sachleistungen. Die Halle Nummer 1019 wurde fast ausschliesslich von Lehrlingen aus Winterthurer Betrieben umgebaut. Ende Januar ist die Fabrikkirche unter dem Motto «ora et labora» eröffnet worden. Getreu diesem Leitsatz ist jetzt das Fabrikbistro aufgegangen. Es bietet an Werktagen günstige Mittagessen für Studenten, Arbeitslose und die Arbeitenden aus Industrie und umliegenden Büros an. Nik Gugger ist es wichtig, im Sinne der Sozialdiakonie «eine lebendige Kirche am Weg» zu sein: «Bekanntlich hat auch Jesus wert darauf gelegt, mit allen Menschen Tischgemeinschaft zu pflegen», gibt Gugger zu bedenken. Dabei gehe es doch lange nicht nur um den Magen, sondern auch um die Seele. Sie findet eine Ruhepause, um soziale Kontakte, um Austausch, Abladen, Auftanken zu pflegen. Mehr als 50 Personen kamen schon am Eröffnungstag zur grossen «Spaghettata» mit Salatbuffet. Bald schon wird das Küchenteam mit arbeitslosen jungen Menschen verstärkt, die bei einem kirchlichen oder städtischen Sozialdienst für ein Aufbauprogramm angemeldet sind und einen Schritt in die Arbeitswelt zurück proben. Die Halle 1019 hat seit der Eröffnung schon viel erlebt, sei es eine Kunstvernissage mit Altbundeskanzler Gerhard Schröder, eine Oster-Feuernacht der sieben reformierten Kirchgemeinden von Winterthur, diverse Gottesdienste in den verschiedensten Möblierungen – und als Hochzeitskirche.
Datum: 23.05.2007Chance für Arbeitslose
Quelle: idea Schweiz
Wo einst Lehrlinge schweissen lernten, wird heute gelobt, gebetet, gefeiert, gegessen und getrunken. Anfangs Jahr wurde in Winterthur die Fabrikkirche und im Mai das Fabrik-bistro eröffnet.