«In der Schweiz Mutter werden ist wie Lotto-Sechser»
Sandra Wildi, selber dreifache Mutter, engagiert sich für das Hilfswerk «Womens Hope». Morgen Sonntag lädt sie zu einem Info-Brunch nach Lotzwil (BE). «Eine halbe Million Frauen sterben pro Jahr an der Geburt oder den Verletzungen, die diese zurücklässt», erklärt Dorothea Hefti im «Langenthaler Tagblatt». Hefti ist Fachärztin für Gynäkologie und Geburtshilfe und ist Leitende Ärztin am Spital Region Oberaargau (SRO).
Das Hilfswerk «Womans Hope» gegründet hat Heftis Studienkollegen Martin Leimgruber. Heute Chirurg im Kanton Solothurn arbeitete er einst in Tschad, dies zusammen mit seiner Frau Claudia, die Krankenschwester und Hebamme ist. «Ich habe dort wahrscheinlich mehr tote Kinder zur Welt gebracht als lebende. Das Gelände um das Spital war ein Friedhof von Neugeborenen. Unsere Aufgabe war es, das Leben der Mütter zu retten.»
Heilung möglich
Als Folge schwerer Geburten verlieren laut «Womans Hope» jährlich bis zu 100'000 Frauen und Mädchen ihre Würde: Sie werden inkontinent. Krankheit und schlechter Geruch führen teils zum Ausschluss aus der Familie. Die Blasen- oder Darmscheidenfisteln könnten in den meisten Fällen jedoch durch eine Operation geheilt werden. Oder durch eine bessere Geburtshilfe sogar ganz vermieden werden. So gilt der Einsatz laut Vizepräsidentin Dorothea Hefti dem Ausbilden von Hebammen und Operationen sowie der Reintegration. Das 2004 gegründete Hilfswerk arbeitet mit einheimischen Partnern in Äthiopien, Afghanistan, Bangladesch, Liberia, Pakistan und Tschad.
Drei Brunche in der Schweiz
Sandra Wildi wurde von einer Kollegin zu einem Muttertagsbrunch des Hilfswerks in Oberbottigen eingeladen. «Ich wollte selbst aktiv werden und so die Wirkung verdoppeln», bilanziert Sandra Wildi im «Langenthaler Tagblatt».
«In der Schweiz gibt es drei Brunche», erklärt Wildi auf Anfrage von «Jesus.ch». Neben dem in Lotzwil wird je einer in Bern-Bümpliz und Oberbottigen durchgeführt. «Im nächsten Jahr möchten wir das vermehren, so dass es bis zu neun geben könnte.»
In Lotzwil wird dieser Muttertagsanlass zudem vom «Verein Treffpunkt» mit getragen; in diesem engagieren sich rund fünfzig Christen verschiedener Konfessionen aus dem Dorf sozialdiakonisch. So wird zum Beispiel dreimal pro Woche zu einem Mittagstisch geladen, zweimal für Schüler und einmal für alle. Dazu kommen Kaffeehöck, Kinderhütedienst und weiteres, wie etwa der Mithilfe beim Muttertagsbrunch.
Datum: 12.05.2012
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Jesus.ch