«Ich möchte jungen Menschen Perspektive und Hoffnung geben»

Die christlichen Werte habe er bereits als Kind vermittelt bekommen. Sein Glaube an Gott habe ihn davor bewahrt, ins Abseits zu rutschen: «Viele meiner damaligen Freunde sind heute im Knast, drogenabhängig oder tot.» Der 29-Jährige hat selbst eine harte Kindheit durchgemacht, verlor als Teenager seinen Vater und musste sich mit 16 Jahren an einer Sportschule in Moskau, weitab von seiner Familie, bewähren. «Es war eine unglaublich harte Zeit.»

Engagierter Christ

Heute ist der Profiboxer ein engagierter Christ: Er lese täglich in der Bibel, besuche so oft wie möglich mit seiner Frau den Gottesdienst einer evangelischfreikirchlichen Gemeinde in Hamburg und leite dort seit einem Jahr die Jugendarbeit. «Das macht mir wahnsinnig viel Spaß», erzählt er, «ich möchte jungen Menschen Perspektive und Hoffnung geben». Auf die Frage, ob man als bekennender Christ in den Ring steigen kann, antwortet Dimitrenko lachend: «Ich hasse den Gegner doch nicht.» Boxen sei ein intelligenter Sport – man müsse ein guter Stratege sein: «Ich brauche beim Kampf einen Plan B, manchmal sogar einen Plan C – wie im normalen Leben auch!» Seine Boxhose ziert übrigens das christliche Fischsymbol oder ein «God bless» (Gott segne uns).

Ziel ist EM-Titel

Am 5. Mai 2012 wird Dimitrenko in Erfurt gegen den Bulgaren Kubrat Pulev um den EM-Titel kämpfen. Die Begegnung wird voraussichtlich live in der ARD übertragen. Die Chancen für einen Sieg des Deutsch-Ukrainers stehen nicht schlecht: Von 33 Kämpfen hat Dimitrenko bisher 32 gewonnen. Ein Erfolg würde ihn seinem Ziel ein großes Stück näherbringen: Denn «Sascha» – wie er von vielen genannt wird – will der erste deutsche Schwergewichts-Weltmeister nach Max Schmeling werden.

Die ARD überträgt den Boxkampf am Samstag, 5. Mai 2012, ab 22.55 Uhr.

Webseiten:
Zeitschrift «Entscheidung»
Alexander Dimitrenko: «Ich werde mir den Titel zurückholen»