Wenn es um Satanismus und Okkultismus gehe, höre der Spass auf, schreibt die EDU in einer Medienmitteilung. Da heute ein Wertevakuum bestehe, bekämen Songs über Vampire, Geister, Hölle und Teufel Unterhaltungswert. Darin sieht die Partei eine Gefahr. Dieses "Wertevakuum" jedoch sei ein "idealer Nährboden für Spiritismus und Satanismus", warnt die Partei und weist dabei auf die Gefahren okkulter Praktiken hin. Mit ihrer Petition verlangt die EDU die Absetzung des Songs. Auch ruft sie den Bundesrat zur Wahrung des öffentlichen Friedens auf. Dabei beruft sie sich auf Artikel 72 der Bundesverfassung. "Bund und Kantone können im Rahmen ihrer Zuständigkeit Massnahmen treffen zur Wahrung des öffentlichen Friedens zwischen den Angehörigen der verschiedenen Religionsgemeinschaften." Bereits vorher hatte sich die SEA beim Bundesrat wegen des "verantwortungslosen Textes" beklagt und DJ Bobo aufgefordert, ihn zu ändern. Die Schweizerische Evangelische Allianz (SEA) sieht im Text des Liedes, das DJ Bobo am Eurovision Song Contest in Helsinki singen will, eine Gefahr für suizidgefährdete Jugendliche. Deshalb intervenierte sie mit Briefen bei der Fernsehdirektion DRS, bei DJ Bobo und beim Bundesrat. Als besonders störende Passage nennt die SEA die Zeilen: "Verkaufe deine Seele, vom Himmel zur Hölle, geniesse die Fahrt. Du bist hier, um mit deinem Leben zu kapitulieren". Bei "allem Verständnis für die künstlerische Freiheit" des Musikers, den Druck des Medienmarktes und die ausgefallenen Erwartungen des Publikums, müssten hier die Fragen gestellt werden: Gewinnen um jeden Preis? Auch auf die Gefahr hin, dass psychisch labile Menschen Bobo's Botschaft ernst nehmen und ihrem Leben ein Ende setzen? Oder mit dem Risiko, dass Menschen in okkulten Praktiken ihr "Glück" suchen?, so die SEA. Zudem erinnerte die SEA in einem Brief an den Bundesrat, an den Bericht des Bundesrates zu Suizid und Suizidprävention vom letzen Jahr. Da die Schweiz weise eine der höchsten Selbstmordraten der Welt aus, insbesondere unter Jugendlichen, müsse die Prävention verstärkt werden, forderte damals der Bundesrat. Der Vampir-Song von dem bekannten Musiker ermutige die Hörer hingegen, ihre Seele zu verkaufen und das Leben aufzugeben. Für seelisch angeschlagene Menschen in schwierigen Lebensumständen, schreibt die SEA weiter, könnte dieser Text ernsthafte Auswirkungen haben. Die SEA fragt den Vorsteher des EDV, Pascal Couchepin an, wie er zu dem Song stehe. Ausserdem schrieb die SEA den Künstler in einer E-Mail direkt an und bat ihn, den Text seines Songs nochmals zu prüfen. Beim Schweizer Fernsehen teilt man die Befürchtungen der SEA nicht, wie SF-Sprecher Marco Meroni erklärte: «Die Jugendlichen werden diesen Text nicht falsch verstehen.» Das Vampir-Thema sei im Showbusiness «gang und gäbe. Wir werden DJ Bobo nicht empfehlen, den Songtext zu ändern», erklärte Meroni. Mehr zum Thema: Quellen: SEA/Kipa/Blick/EDU/LivenetÖffentlichen Frieden wahren
Gefährdet DJ Bobo Jugendliche?
"Schweiz hat mehr verdient"
„Jugendlichen werden Text nicht falsch verstehen“
DJ Bobo: Vampir-Song stösst vielen sauer auf
Petitionsbogen der EDU
Datum: 13.03.2007