«Welcome on earth»

Marsch fürs Läbe begeistert in Oerlikon

Mit packenden Berichten, politischen Statements und kraftvoller Soulmusik fand gestern (17. September) in Zürich-Oerlikon der «12. Marsch fürs Läbe» statt. Insbesondere die bekannte Sängerin Bernarda Brunovic begeisterte das Publikum vor Ort.
Der 12. Marsch fürs Läbe (Bild: Marsch fürs Läbe)
Kundgebung auf dem Marktplatz in Oerlikon
Marsch durch die Strassen Oerlikons

Rund 1000 Teilnehmer versammelten sich um 14.30 Uhr auf dem Marktplatz in Oerlikon, um unter dem Motto «24 Stunden für ein Leben» auf die Not von Kindern und Frauen aufmerksam zu machen und das Leben zu feiern. In seiner Grussbotschaft, die vom emeritierten Weihbischof Marian Eleganti vorgetragen wurde, betonte Bischof Jean Marie Bonnemain (Chur): «Jedes menschliche Leben hat einen unsagbaren Wert. Es nimmt einen unersetzbaren Platz in der Geschichte der Menschheit ein.»

Mut haben, das Richtige zu tun

Der aus Grossbritannien angereiste Kardiologe Dr. Dermot Kearney berichtete über sein Engagement für Frauen und ihre Kinder. Zu Beginn seines Referats stellte der Arzt klar, dass das menschliche Leben mit der Empfängnis beginnt: «Dies ist eine wissenschaftliche und biologische Tatsache», so der Kardiologe und erklärte: «Ich bin Arzt. Ärzte müssen für den Wert aller Menschenleben einstehen.»

Mit seiner Kollegin Dr. Eileen Reilly richtete er in Grossbritannien einen APR-Service (Abortion Pill Reversal) für Mütter ein, welche die Abtreibungspille eingenommen hatten, es aber kurz darauf bereuten und das Leben ihrer Babys retten wollten. 36 Kindern konnte so durch das rasche Eingreifen das Leben gerettet werden, wofür diese Mütter alle bis heute sehr dankbar sind.

Eine Klage, welche die Abtreibungsindustrie (RCOG und MSI) gegen die beiden Ärzte anstrebte, wurde vom zuständigen britischen Gericht als unbegründet und haltlos abgeschmettert. Kearney rief am Ende seiner Rede auf: «Ich ermutige alle, insbesondere Angehörige der Gesundheitsberufe, nie müde zu werden, das Richtige zu tun. Setzen Sie sich mutig für alle Menschenleben von der Empfängnis bis zum natürlichen Tod ein, ohne Ausnahme.»

«Einmal darüber schlafen»

Nationalrätin Yvette Estermann (SVP) stellte im zweiten Teil der Kundgebung u.a. die laufende Initiative «Einmal darüber schlafen» vor, welche eine eintägige Bedenkzeit für Frauen vor einer Abtreibung einräumen soll. In anderen Ländern gäbe es eine solche Bedenkfrist schon längst. Die Politikerin bedankte sich in ihrer Rede bei allen Helfern des Marsches und betonte den wichtigen Einsatz der Lebensschützer.

Besonderes begeistern im Programm konnte die bekannte Sängerin Bernarda Brunovic. Die Schweizerin mit kroatischen Wurzeln ist blind seit ihrer Geburt. Ihre Eltern entschieden sich damals – gegen den Rat der Ärzte – für ihr Leben. Brunovic nahm 2018 an der TV-Gesangsshow «The Voice of Germany» teil und schaffte es mit ihrer kraftvollen Soulstimme bis ins Halbfinale. Mit ihrem Song «Welcome on earth» riss sie das Publikum in Oerlikon mit und sorgte für stürmischen Applaus.

Fröhlicher Marschzug durch Zürich-Oerlikon

Den Abschluss fand die Kundgebung mit Vertretern von katholischer (Weihbischof Marian Eleganti), reformierter (Pfr. Jürg Buchegger) und freikirchlicher (Peter Rahm, Gebet für die Schweiz) Seite gegen 17.30 Uhr.

Höhepunkt des Tages war der fröhliche Marsch durch die Strassen Oerlikons, welchen die Veranstalter erstmals seit Jahren nicht juristisch erstreiten muss, da sie von der Stadt Zürich für 2022 direkt die Bewilligung erhielten. Unter grossem Polizeieinsatz fand denn der friedliche Menschenzug auch statt, wenn auch mit einiger Verspätung aufgrund von Blockaden linksextremer Kreise.

Zwischenfall auf der Bühne

Obwohl die Polizei die diversen Gegendemonstranten gut unter Kontrolle hielt, kam es zu einem ungewöhnlichen Zwischenfall: Eine Frau, die im Vorfeld vorgetäuscht hatte, eine Abtreibung zu bereuen, entpuppte sich während des Interviews auf der Bühne als Befürworterin von Schwangerschaftsabbrüchen. Beim Versuch, sie schnell von der Bühne zu bringen, küsste sie dabei noch eine andere Frau. Wie die NZZ berichtete, habe die Polizei die Störende allerdings ohne weitere Folgen gehen lassen.

Das Fazit des Tages fasste ein Besucher zusammen: «Es war eine Freude, die farbenfrohen fröhlichen Teilnehmer zu sehen, die nun alle das Anliegen des Lebensschutzes weitertragen.»

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Datum: 18.09.2022
Autor: Beatrice Gall / Livenet
Quelle: Marsch fürs Läbe / Livenet

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