Stellungnahme zu Blick-Artikel

«Zivildienst im Namen Gottes»

Unter dem Titel «Zivildienst im Namen Gottes» berichtete der Blick in seiner Ausgabe vom 03.12.2015 über ein Stelleninserat von Livenet für einen Zivildienstleistenden. Evangelikale würden auf Staatskosten rekrutieren, lautet der Vorwurf. Livenet weist diese Vorwürfe zurück.
Fische

Valentin Abgottspon (36), Vizepräsident der religionskritischen Freidenker-Vereinigung, hat das Inserat gesehen und sagt gegenüber Blick.ch: «Diese staatlich finanzierte Missionierung ist unserer Meinung nach nicht zulässig. Das sind christliche Fundamentalisten!»

Der Blick doppelt nach und schreibt: «Tatsächlich werden ultrakonservative Ansichten verbreitet. Homosexualität etwa entstehe unter anderem dadurch, dass sich 'Betroffene häufig als Kinder einsam, isoliert und abgelehnt fühlten', heisst es in einem Artikel. Stillen wiederum führt zu einer gesunden Entwicklung – und Heterokindern.»

Der Aargauer GLP-Nationalrat Beat Flach (50) will jetzt in Bern intervenieren. «Für mich ist völlig klar: Wenn Zivis für die Verbreitung des Evangeliums eingesetzt werden, entspricht das nicht dem Gesetz.»

Betreffend der Beschäftigung von Zivildienstleistenden hält Livenet fest:

  •  Zivildienstleistende werden im Bereich der Gemeinnützigkeit und Lebenshilfe eingesetzt. Hier tätigen sie administrative Aufgaben, wie das Aktualisieren von Adressen von Psychologen, Fachärzten und Beratenden, oder sie tragen Ratgeberartikel für die Seite lebenshilfe.net ein. Zivildienstleistende missionieren nicht und führen auch keine Seelsorgegespräche. Die im Artikel aufgeführte SMS-Seelsorge, bei welcher sich Zivildienstleistende gemäss Blick bei uns engagieren sollen, existiert gar nicht.

  • Wir respektieren und unterstützen die behördlichen Vorgaben. Um diese vom Staat geforderte Trennung von Gemeinnützigkeit und Kultustätigkeit zu gewährleisten, ist die Tätigkeit von Livenet auf zwei Vereine aufgeteilt, dem Verein Livenet und dem Verein Livenet International.

  • Livenet beansprucht Zivildienstleistende nur sporadisch, wenn ein effektiver Bedarf für eine zusätzliche Arbeit besteht, welche den Kriterien des Zivildienstes entspricht. Der letzte Einsatz fand vor drei Jahren statt. Wir vergüten für einen Einsatz von 30 Tagen 1'500 Franken an die Zivildienstbehörde, zuzüglich Reisespesen von 100 bis 450 Franken direkt an die Zivildienstleistenden. Dies entspricht in etwa einem Praktikumsgehalt.

Livenet räumt allerdings in Bezug auf das Inserat ein, dass bei der Publikation der Stellenausschreibung irrtümlich die Angaben des Kultus-Vereins eingesetzt worden sind, anstatt die Profilangaben des gemeinnützigen Vereins, welcher die Zivildiensteinsätze durchführt.

Überholte Klischees

Der Blick bedient sich in seinem Bericht überholter Klischees, wonach Livenet «ultkrakonservatives Gedankengut» verbreite – unter anderem betreibe die Redaktion des Webportals schwulenfeindliche Propaganda. Diese Kritik trifft nicht zu. Livenet ist bemüht, auch zu homosexuellen Menschen Brücken zu bauen, siehe beispielsweise:
Christen im Gespräch mit Homosexuellen

Datum: 03.12.2015
Quelle: Livenet

Werbung
Livenet Service
Werbung