Simon Peng-Keller

Erster Professor für Spiritual Care an der Uni Zürich ernannt

Der Zürcher Universitätsrat hat Dr. Simon Peng-Keller zum ausserordentlichen Professor für Spiritual Care ernannt. Mit der neu geschaffenen Stelle will die Universität die Forschung und Lehre zu Spiritual Care vorantreiben.
Dr. Simon Peng-Keller

Die Universität Zürich schafft per 1. Oktober 2015 eine neue Professur ad personam für Spiritual Care. Diese ist an der Theologischen Fakultät angesiedelt und vorerst auf sechs Jahre befristet. Die Professur wird in einem 50-Prozent-Pensum ausgestaltet, ebenfalls vorgesehen ist eine Assistenzstelle. Der Lehrauftrag umfasst ein Wahlpflichtmodul im Rahmen des Mantelstudiums an der Medizinischen Fakultät sowie die Mitwirkung an der Lehre der Theologischen Fakultät.

Breiter Erfahrungshorizont

Der 46-jährige Simon Peng-Keller habilitierte an der Universität Fribourg und wirkte als Dozent an der Theologischen Hochschule Chur, der Theologischen Schule Einsiedeln sowie an der Universität Fribourg. Zudem war er als Seelsorger im Kantonsspital Luzern tätig sowie in verschiedenen Altersheimen in Zürich. Er weist eine fundierte Erfahrung in der interdisziplinären Forschung an der Schnittstelle von Theologie und Medizin auf und wird seine Lehr- und Forschungstätigkeit noch im Herbstsemester 2015 aufnehmen.

Spirituelle Unterstützung für Schwerkranke

Die neue Professur vermittelt angehenden Ärztinnen und Ärzten sowie Theologiestudierenden den Umgang mit religiösen und spirituellen Bedürfnissen schwer- und chronisch kranker Menschen. Ausserdem soll die entsprechende Forschung auf dem Gebiet der Palliativmedizin und Seelsorge vorangetrieben werden. «Insbesondere bei schwerwiegenden und lebensbedrohlichen Krankheiten ist neben der ärztlichen Behandlung auch die psychologische, soziale und spirituelle Unterstützung der Betroffenen äusserst wichtig», erklärt Thomas Schlag, Dekan der Theologischen Fakultät der UZH. «Indem wir die Forschung und Lehre zu Spiritual Care an der Universität Zürich aufbauen, können sich die Studierenden der Theologie wie der Medizin auf diesem Gebiet akademisch fundiert ausbilden und voneinander profitieren.»

Die Professur wird von der Katholischen Kirche im Kanton Zürich und der Evangelisch-reformierten Landeskirche Zürich gemeinsam finanziert. Die katholische Kirche bezahlt insgesamt 800'000 Franken, die reformierte Kirche 320'000 Franken.

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Datum: 24.09.2015
Autor: Fritz Imhof
Quelle: Livenet.ch / kath.ch

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