Jüdisches Leben heute

Gleiche Wurzel, unterschiedliche Bäume

Wo sieht ein jüdisches Paar Gemeinsamkeiten im Judentum und im christlichen Glauben? Die Kirche Steffisburg lud zum Begegnungsabend ein.
Sigal und Daniel Kaufmann-Ezra

Eine Predigtreihe zum Thema «Der Stammbaum Jesu», der Glaubenskurs «Jump in» (Die Wurzeln des Christentums kennen lernen), «Höhepunkte im jüdischen Leben», «Jüdisches Leben heute» und eine Israel-Reise: Die Evangelisch-reformierte Kirche Steffisburg BE bietet in einem mehrjährigen Themenkreis viele Angebote. Die Begegnung mit einem jungen Paar am letzten Mittwoch gab Einblicke ins jüdische Glaubensleben.

Kleine grosse Unterschiede

Synagogen als Ort des sozialen Austausches mit entsprechendem Tonpegel, fortlaufendes Vorlesen aus den fünf Büchern Mose, identitätsstiftende Traditionen: Das sind wesentliche Unterschiede zu reformierten Gottesdiensten und zu einer «Kultur des Hinterfragens». Während der eigentliche Name Gottes im Judentum nicht ausgesprochen werden darf, haben Christen eine klare Vorstellung von Gott-Vater. Im Judentum hingegen existieren zahlreiche (rund 200) Bezeichnungen für «Gott».

Authentisch und eindrücklich orientierten Sigal und Daniel Kaufmann-Ezra aus Bern über ihr Leben. Die Neuropsychologin und der Unternehmensberater betonten die gemeinsamen Wurzeln, etwa Gott als Weltenschöpfer, die fünf Bücher Mose (Thora), die Psalmen, den aaronitischen Segen sowie den Wert von Glaubensaussagen im Alltag.

Auch wenn sich das Judentum trotz Zerstreuung und Verfolgung erhalten konnte, sind diverse unterschiedliche Zeitströmungen sichtbar. «Das zeigt eine weitere Gemeinsamkeit: Beide Religionen haben einen Gott in Bewegung», meinte der Moderator, Pfarrer Lukas Mühlheim.

Aktuelle Anlässe

«Höhepunkte im jüdischen Leben »: Zu diesem Thema führt die Evangelisch-reformierte Kirche Steffisburg drei Veranstaltungen durch (20. März, 19.30 Uhr; 25. März, 18 bis 21.30 Uhr: Seder-Abend in der Kirche Sonnenfeld; 8. Juni: Schabbat und Kontemplation in Einigen BE). Den Abschluss bildet die Israel-Reise im Oktober dieses Jahres.

Datum: 08.03.2013
Autor: Thomas Feuz
Quelle: ideaSpektrum Schweiz

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