Grüne Auen und finstere Täler

Der Gute Hirte aller Nationen

Andreas Keller
Wenn Andreas Keller, Leiter der Stiftung Schleife, reist, tut er das mit offenen Ohren und Augen: Was möchte ihm Jesus über dieses Land zeigen? Denn er ist nicht nur der Gute Hirte für Menschen, sondern auch für die Nationen.

Wenn ich dieses Jahr reflektiere, wie ich Jesus als den guten Hirten erlebt habe, kommt mir Jesus als Hirte der Nationen in den Sinn. Der Gedanke, dass Gott auch die Völker dieser Erde liebt, scheint zuerst einmal fremd zu sein. In den Psalmen lesen wir: «Alle Völker, die du gemacht hast, werden kommen und vor dir anbeten, o Herr, und deinem Namen Ehre geben» (Psalm 86, Vers 9).

Alle Völker sind Gott wichtig

Die Bibel ist voll von Beispielen, dass unser Gott die Völker auf der Erde auf seinem Radar hat und für sie das Beste will. So lesen wir im 1. Mose Kapitel 10, dass von den drei Söhnen Noahs die Völker der Erde ihre Abstammung haben. Paulus, auf dem Marshügel in Athen, erklärte den Griechen in Apostelgeschichte 17, dass Gott die Zeiten und Grenzen der Völker im Voraus bestimmt hat und sie die Fähigkeit besitzen, ihn zu suchen.

In Matthäus Kapitel 25, Verse 31 und folgende wird berichtet, dass es ein Gericht nicht nur über den einzelnen Menschen, sondern über den Völkern geben wird. Und im Buch der Offenbarung wird der Seher Johannes aufgefordert, über die vielen Völker, Sprachen, Nationen und Könige zu prophezeien (siehe Offenbarung Kapitel 10, Vers 11).

Ganz am Ende der Bibel schliesslich, bzw. ganz am Anfang des neuen Himmels und der Erde, ist uns verheissen, dass die Völker sein Besitz sein werden und er mitten unter ihnen wohnen wird (siehe Offenbarung Kapitel 21, Vers 3). Darum dürfen Menschen die Völker und Nationen nicht für ihre Zwecke instrumentalisieren, denn sie haben einen Besitzer, der der gute Hirte ist und die Völker auch «weiden» wird: «Und er wird die Völker weiden mit eisernem Stab» (Offenbarung Kapitel 2, Vers 27).

Kleine Sachen, die Grosses bewirken

Auf meinen Reisen in den verschiedenen Ländern wurde ich Zeuge, wie Christen im Gebet ihre Nation vor Gott brachten. Sie haben sich auch stellvertretend bei Repräsentanten anderer Nationen für Fehler entschuldigt und erlebt, wie der Herr ihnen eine übernatürliche Liebe füreinander schenkte, obwohl so viel Geschirr in der Beziehung zueinander zerschlagen war. Solch eine Liebe kann nur vom Heiligen Geist kommen!

Manchmal sind es kleine Sachen, die doch Grosses bewirken. So habe ich es mir vor Jahren abgewöhnt, als Schweizer die typischen «Österreicher-Witze» zu machen. Ich bat Jesus, den König der Völker, um Vergebung und bat ihn, mir eine andere Sicht über unseren östlichen Nachbar zu geben. Inzwischen haben sich wunderbare Türen in Österreich aufgetan und ich wurde von österreichischen Geschwistern sehr bereichert.

Dieses und letztes Jahr verbrachte ich mehrere Wochen in den USA und nutzte die Zeit, mir von Jesus mehr über dieses Land zeigen zu lassen, damit nicht mein Urteil, sondern meine Liebe wachsen kann. Ich war ganz erstaunt, was für Schätze ich in der «Genetik» dieses Landes entdeckte und wie der Hirte der Nationen auch die USA durch alle schwierigen Zeiten weidet.

Kürzlich bin ich 2'000 km durch Deutschland gefahren. Ein Land ist mehr als seine Wirtschafts-, Sozial- und Klimapolitik mitsamt des medialen Grundtenors, der uns dauerhaft berieselt und unsere Meinung formt. Was wäre, wenn uns Jesus die Schönheit seiner Braut zeigen würde, die das Land liebt und «der Stadt Bestes sucht» (Jeremia Kapitel 29, Vers 7)? Es fällt schwer, über ein Land zu fluchen oder herzuziehen, das wir segnen. Wir alle sind auf den Hirtenstab des guten Hirten angewiesen, der auch die Schweiz durch ihre dunklen Täler führt. Wir haben es so nötig!

Challenge für die nächste Reise

Vielleicht, wenn du das nächste Mal in einem fremden Land im Urlaub bist, frage den guten Hirten der Nationen, was er dir Schönes zeigen möchte, was ihm besonders wichtig und wertvoll ist. In diesem Sinne: Gute Reisen im Jahr 2026!

Zum Thema:
Dossier: Vom Hirten und seinen Schafen

Datum: 10.12.2025
Autor: Andreas Keller
Quelle: Livenet

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