Pastor Ed Shaw

Homosexuelle Neigungen und die Reaktion der Kirche

Ed Shaw ist seit vielen Jahren Pastor in England – und er empfindet seit vielen Jahren homosexuelle Neigungen, denen er aber nicht nachgibt. In einem Interview mit The Church Leaders podcast
Pastor Ed Shaw (Bild: emmanuelbristol.org.uk)

sprach der Pastor ganz transparent über diesen Kampf und wie Gott ihn dadurch zu einem einfühlsameren Pastor gemacht hat.

Ed Shaw ist Pastor der Emmanuel City Centre-Kirche in Bristol und leitet die Organisation «Living Out», die Christen ermutigt und Kirchen dazu ausrüstet, Gottes Plan der Sexualität und Identität publik zu machen. Er selbst fühlte sich seit vielen Jahren zu Männern hingezogen. «Ich versuche, die biblische Sexualethik auszuleben», erklärte er in dem Interview. «Ich bin in vielerlei Hinsicht, in der Mehrheit der Dinge nicht anders als jeder andere Pastor. Ich bin jemand, der mit gewissen Sünden in seinem Leben zu kämpfen hat. Und ich bin normalerweise offener und ehrlicher darüber als viele andere Pastoren.»

Und so ermutigt er auch Pastoren, ehrlich zu sein über die eigenen Kämpfe. «Ich versuche, im Licht des Evangeliums zu leben. Ich glaube, dass Gottes Wort Autorität hat. Ich führe keine homosexuelle Beziehung und habe das auch nicht vor. Ich versuche, anderen zu helfen, offen und ehrlich über die eigenen Kämpfe zu sein.»

Fokus: Mehr sein wie Jesus

Seinem Empfinden nach darf eine homosexuelle Neigung – sofern sie nicht ausgelebt wird – kein Hindernis sein, um Pastor zu sein. Es helfe ihm vielmehr darin, andere zu unterstützen. «Wenn man mit jemandem in der Seelsorge ist, der eine homosexuelle Neigung hat, sollte man nicht denken: 'Er muss seine Sexualität in Ordnung bringen', sondern ihm vielmehr dabei helfen, mehr und mehr so zu werden wie Jesus. Und man muss sogar offen sein für die Möglichkeit, dass Gott ihre Sexualität nutzen kann, (…) damit sie mehr so werden wie Jesus.»

Den Graben überbrücken

Shaw wies darauf hin, dass es gerade im kirchlichen Kontext viele Menschen gebe, für die homosexuelle Neigungen, Fragen über Sexualität und Gender-Identität grosse Themen sind, über die sie aber vielleicht noch nicht in der Kirche reden konnten. Auch zwischen der LGBTI-Community und den Kirchen bestehe eine breiter Graben der Angst und «wir müssen eine Brücke über diesen Graben bauen». Denn die LGBTI-Community gehe zum grössten Teil davon aus, dass evangelische Christen sie hassen.

«Was wir in der Vergangenheit falsch gemacht haben ist, dass wir erlaubt haben, dass die Ansicht besteht, dass homosexueller Sex die schlimmste Sünde ist, die es gibt. (…) Und dass wir selbst nichts wirklich Schlimmes tun und so schauen wir auf Homosexuelle herunter, die scheinbar alles falsch machen. Wir haben das Evangelium nicht auf uns und die Gay-Communities angewandt.»

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Datum: 14.05.2021
Autor: Rebekka Schmidt
Quelle: Livenet / Christian Post

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